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Tuningszene: Paderborner Polizei braucht neue Konzepte

Ärger am Wochenende: Anwohner beschweren sich über Lärmbelästigung

Qualmende Reifen: Manche Teilnehmer können es nicht lassen und starten mit quietschenden Reifen. | © Marc Köppelmann

Peter Hasenbein
29.08.2016 | 29.08.2016, 12:23

Paderborn. Seit Jahren trifft sich die Tuning-Szene regelmäßig in Paderborn. Die Treffen haben mittlerweile allerdings Dimensionen angenommen, die der Polizei zunehmend Kopfzerbrechen bereiten, wie Volker Hildesheim bestätigte. Der Dienstgruppenleiter in der Paderborner Leitstelle ist überzeugt, dass die Polizei "mit neuen Konzepten" auf die aktuelle Entwicklung reagieren muss: "Da muss etwas passieren", gestand der Beamte am Sonntag im Gespräch mit der NW.

Konkreter Anlass für den erneuten Unmut gab der Freitagabend. Da hatten sich etliche Anwohner unter anderem über Motorenlärm beschwert. Die Polizei schätzt, dass allein auf dem Parkplatz an der Uni rund 2.000 Autofans zusammen gekommen waren, weitere 300 an der Detmolder Straße.

Ab 23 Uhr seien allein sechs Anrufe von erbosten Anwohnern eingegangen. "Die waren mit den Nerven am Ende, das ist absolut nachvollziehbar", betonte Hildesheim: "Wir waren auf den Freitagabend vorbereitet. Aber dann nahm das Treffen Dimensionen an, bei dem wir nicht mehr alle Belästigungen unterbinden konnten."

Auf der B 64 fand ein Rennen statt, das von der Polizei gestoppt wurde. Ein Fahrer konnte flüchten, der zweite musste seinen Schein abgeben, sein Fahrzeug wurde sichergestellt. Auch weitere Teilnehmer des Treffens müssen mit Anzeigen rechnen, weil an ihren Fahrzeugen technische Mängel festgestellt wurden.

"Die meisten sind vernünftig. Aber es gibt bei mehr als 2.000 Teilnehmer immer einige schwarze Schafe", weiß Hildesheim. Das Treffen der Tuningszene hatte an diesem Freitag einen besonderen Hintergrund: Die Organisatoren haben Geld gesammelt, was zu einem späteren Zeitpunkt einem guten Zweck zugeführt werden soll.