Lichtenau-Dalheim (gek). Es riecht nach Brot, Weihrauch und süßem Gebäck. Ein schmaler Weg führt zwischen kleinen Verkaufsbuden hindurch, an Likör, Ikonen, frischem Naschwerk und Salzen vorbei, einmal rund um das weitläufige Gelände des Augustiner-Chorherrenstifts. Mehrere tausend Menschen tummelten sich bereits am Samstag zwischen den Ständen der Ordensleute, die auf dem Klostermarkt in Dalheim ihre Produkte verkauften. Am heutigen Sonntag werden noch einmal Tausende erwartet, die ihre Vorratsschränke wieder mit Kloster-Spezereien füllen möchten.
Wie Familien Stuckmann aus Schloß Holte-Stukenbrock. "Der Kühlschrank wird zum Markt leer gegessen. Die Wurst kaufen wir lieber hier bei den Brüdern aus Meschede, als im Supermarkt", erklärt Ulrike Stuckmann. Seit vielen Jahren kommen sie auf den Klostermarkt und probieren jedes Mal ein neues Produkt aus. "Die Knoblauchstangen schmecken sehr gut und Seife für die Haare gibt es nur hier", verrät sie, während Töchterchen Mareike (4) das Kinderangebot der Museumspädagogen nutzt und ein Pferd aus Ton formt.
Der Markt hat mittlerweile einen festen Platz im Terminkalender des Klosters. Über 40 Orden aus Weißrussland, Tschechien, den Niederlanden, Österreich und dem ganzen Bundesgebiet bieten ihre handgefertigten Produkte an, Besucher aus der gesamten Region kommen dann nach Lichtenau, um das besondere Ambiente zu genießen.
Schwester Doris Engelhardt ist Klostermarkt-Urgestein. Ein Besuch bei der lebenslustigen Bayerin gehört für viele Gäste einfach dazu. "Die Westfalen sind sehr angenehme Leute", findet sie und zapft dabei ein Bier. Die Braumeisterin und ihre Ordensschwester haben sechs Hektoliter in ihren Fässern dabei. "Ob auch alles weggeht liegt vor allem am Wetter", weiß die Schwester aus Erfahrung. Bisher zeigte sich das aber von seiner besten Seite, so dass um zehn Uhr, als das große Eingangstor sich öffnete, schon viele Menschen in die Klosteranlage drängten. Das zweite Fass stach sie daher schon um kurz nach elf an.