Lichtenau
Neu sind tägliche Fahrten nach Ebbinghausen und nach Herbram-Wald. Drei Zusatzfahrten mit S 85 abends
Start gelungen: Am Montagmorgen startete der neue Lichtenauer Bürgerbus zu seinen ersten beiden Runden durch die Stadt. Unser Bild zeigt einen Teil der Fahrerinnen und Fahrer mit Marktbereichsleiter Michael Pölz (r.) der BBH Bahnbus Hochstift GmbH. Am Steuer sitzt Thomas Asche, Vorsitzender des Vereins "Lichtenau eMobil". Auch Bürgermeister Josef Hartmann (3. v. r.) gehört zum Kreis der ehrenamtlichen Fahrer. Er geht am Donnerstag auf seine erste Tour. | © Ralph Meyer
Lichtenau. Am Montagmorgen ist der neue Bürgerbus in Lichtenau zu seiner Jungfernfahrt gestartet. Auf den ersten beiden Touren wurden bereits 22 Fahrgäste gezählt, die das neue werktägliche Angebot annahmen. An den Start ging der Bürgerbus, der komplett von ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern gefahren wird, noch mit Dieselantrieb.
Den achtsitzigen, weißen Mercedes Sprinter mit dem Aufdruck "Bürger fahren Bürger" hat die Bahnbus Hochstift GmbH leihweise zur Verfügung gestellt, bis voraussichtlich zum Jahresende der elektrische Bürgerbus zur Verfügung steht. Der Elektrosprinter kann erst bestellt werden, wenn der Leader-Zuschussantrag genehmigt wurde, berichtet Bürgermeister Josef Hartmann. Sämtliche Details sind aber bereits mit der Bezirksregierung geklärt.
Dreh- und Angelpunkt des neuen Nahverkehrsangebotes ist der Verein "Lichtenau eMobil", der sich um das operative Geschäft kümmert. Für den Vorsitzenden Thomas Asche, der Projekt immer wieder vorangetrieben hat, sind die Fahrerinnen und Fahrer das wichtigste Betriebskapital. Zurzeit sind es 15 mit einem harten Kern von 10. Wenn es nach Asche geht, sollten es nach einer Anlaufphase rund 25 sein. In Warburg teilen sich 30 eherenamtliche Fahrer den Betrieb.
Gefahren werden in Lichtenau täglich 300 Kilometer, die sich auf drei Rundtouren verteilen. Der Bus geht zwei Mal vormittags und ein mal nachmittags auf die Reise. Der Bürgerbus übernimmt rund 100 Kilometer im Linienverkehr von der BBH. Außerdem werden der Schülerverkehr nach Blankenrode, täglich drei drei weitere zusätzliche Fahrten nach Herbram-Wald und zum Altenheim nach Lichtenau-Ebbinghausen angeboten - ideal für Erledigungen und Arzttermine in der Kernstadt.
Auch Anschlussfahrten nach Paderborn und Warburg sind natürlich möglich. Auf allen Fahrten gilt der Hochstifttarif. Die Betriebskosten werden durch Zuwendungen der Bürger- und Energiestiftung gedeckt. Das Unternehmen Westfalenwind Strom stellt die Energie für das E-Mobil zur Verfügung. Die ehrenamtlichen Busfahrer benötigen einen Führerschein der Klasse B, ein Personenbeförderungsschein für Bürgerbusse und ein polizeiliches Führungszeugnis.
Wer Interesse hat, Fahrerin oder Fahrer zu werden, wendet an das Bürgerbüro. Der zeitliche Aufwand beträgt etwa vier bis sechs Stunden pro Woche. Mit dem neuen Angebot werden auch endlich die Leistungseinschränkungen im Busverkehr ausgebügelt, die seit 2015 viele Lichtenauer ärgen. Der Bürgerbus übernimmt von der BBH Teile der Buslinie 479.
Die eingesparten Kapazitäten nutzt das Unternehmen, um die 2015 weggefallenen Spätfahrten auf der Schnellbuslinie R 85 wieder aufnehmen zu können. Das sind, so BBH-Marktbereichsleiter Michael Pölz, zwei Fahrten um 20 und 22 Uhr von Paderborn nach Warburg und eine gegenläufige Verbindung gegen 21 Uhr.
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