
Von
Ralph Meyer
13.04.2016 | 13.04.2016, 09:20
Lichtenau
20 Unternehmen mit rund 70 Arbeitsplätzen finden dort Platz. Der Jahresfehlbedarf sinkt auf knapp 29.000 Euro
Lichtenau. Das Technologiezentrum für Zukunftsenergien (TZL) in Lichtenau befindet sich auf dem richtigen Weg. Ende des vergangenen Jahres, zum zehnjährigen Bestehen der Einrichtung, betrug die Auslastungsquote 77 Prozent.
Wie Jörg Altemeier, seit fünf Jahres Geschäftsführer, gestern berichtete, waren zum Jahresende 20 Unternehmen im TZL ansässig und boten zusammen rund 70 Arbeitsplätze an. Zu den Mietern gehören immer mehr Existenzgründer. Im Fokus stehen die erneuerbaren Energien. Der bunte Branchenmix reicht von Rechtsanwaltskanzleien über Planungsbüros und die Westfalenwind-Verwaltung bis hin zu den Stadtwerken Lichtenau. Auch Klimamanagerin Katharina Kossmann hat ihr Büro im TZL.
Altemeier führt die gute Auslastung auch auf die günstigen Mietpreise zurück. Die Nettokaltmiete beträgt 5,50 Euro pro Quadratmeter, Existenzgründer zahlen einen Euro weniger.
Die bis zu 250 Personen fassenden Seminarräume im TZL wurden zu 103 Veranstaltungen vermietet. Die Vernietungserlöse spülten mehr als 10.000 Euro in die Kassen. Und durch die Einspeisevergütung war die mehr als 1.000 Qua-dratmeter große Photovoltaikanlage mit mit knapp 71.000 Euro an den Einnahmen beteiligt.
Die Stadt Lichtenau beteiligte sich als einziger Gesellschafter mit einem Zuschuss in Höhe von 70.000 Euro am betrieb. Vor fünf Jahren, bei der Übernahme aller Geschäftsanteile durch die Stadt, hatte der städtische Beitrag bei 200.000 Euro gelegen. Bürgermeister Josef Hartmann bezeichnet diese Entwicklung als Wirtschaftsförderung pur, denn dem städtischen Zuschuss stehen Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro gegenüber.
Trotz allem weist die Bilanz einen Jahresfehlbetrag in Höhe von knapp 29.000 Euro auf. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 37.000 Euro gewesen. Dennoch ist die schwarze Null nicht in Sicht. "Und auch nicht erwünscht", fügt Altemeier hinzu, "denn das TZL darf von der rechtlichen Struktur gar keine Gewinne erzielen.
Altemeier freut sich auch, dass die Akzeptanz der Einrichtung in der Stadt gestiegen ist und dieser Standortfaktor an Wert gewinnt.
Für das kommende Jahr rechnen Altemeier und Prokuristin Sabrina Timmermann allerdings mit einer geringfügig schlechteren Bilanz. Zu Jahresbeginn sind zwei Firmen umgezogen - ins angrenzende Gewerbegebiet Leihbühl.
"Das ist für das TZL schlecht, für die Stadt aber von Vorteil", so Altemeier. Zu den Erfolgsgeschichten gehört der Onlinevertrieb Stoffwelten, der mit einer kleinen Fläche begann, mehrfach expandierte und und inzwischen ein eigenes Gebäude in Sichtweite des TZL bezogen hat.
Eine weitere Baustelle im TZL ist die verbesserungsbedürftige Breitbandversorgung. Die Stadt hat inzwischen die Förderungsanträge gestellt, und Geschäftsführer Altemeier zeigt sich optimistisch, dass das TZL und das Geweregebiet Leihbühl bis Jahresende ans das Glasfasernetz angeschlossen sein werden.
Ein Webabo bietet Zugriff auf alle Artikel.
Mit NW+-Updates per Mail - jederzeit kündbar.