Von
Karl Finke
14.03.2016 | 14.03.2016, 09:39
Lichtenau
Der neue Rektor ist ein Star-Trek-Fan, gelernter Informatiker und spielt in einer Dudelsack-Band
Lichtenau-Henglarn/Atteln. Der Kontrast zum Captain des Raumschiffs Enterprise könnte optisch kaum größer sein. Statt kahlem Kopf zieren Markus Kremer lange Haare und ein Bart. Seinen Führungsstil würde der neue Rektor der Grundschule Altenautal, wenn überhaupt aber mit dem bekannten "Picard" vergleichen. Wer sich an die Filmserie erinnert: nach wilden Jugendjahren unkonventionell, diplomatisch und loyal gegenüber der Mannschaft.
Zum Halbjahreswechsel im Februar hat Kremer die Leitung der Schule angetreten - in Wiesen und Hanglage zwischen Henglarn und Atteln. "Ländlich", sagt er im Vergleich mit Boke, wo er 2013/14 erstmals kommissarisch in die verantwortliche Rolle rückte. "Damals fühlte ich mich noch zu jung", fügt der Mann mit der zusammen gebundenen Mähne vielleicht auch als Hinweis auf seinen Humor an: "Und noch 25 Jahre Schulleitung geht nicht."
Er bevorzugte zumindest schon das berufliche Wechselspiel. Nach dem Abitur am Reismanngymnasium absolvierte der Paderborner zunächst eine Ausbildung zum Informatiker. Als Lehrer unterrichtete Kremer anfangs an einer Realschule. Seine Fächer sind Deutsch, Mathematik und katholische Religionslehre. Den Wechsel zur Grundschule begründet er mit seinen "musikalischen Neigungen". Die Gitarre könne er hier immer wieder einsetzen, wenn bei den Kindern beim Lernen die Luft raus sei. Daheim in Bad Lippspringe schlägt er die Basstrommel in der "High-land Dragon Pipeband". Die Dudelsackspieler werden von seiner Ehefrau Andrea Heger geleitet.
Das Paar hat daheim drei Katzen, keine Kinder. Doch "ein bisschen Vater" liegt Kremer durchaus im Blut, gibt er zu: "Ab und zu versuche ich aus der Lehrerrolle raus zu fallen. Die Kinder sollen mich auch als Mensch wahrnehmen." Dann wollen die Mädchen schon mal seine langen Haare flechten. Mit elf Stunden Unterricht und zur Zeit weitaus mehr wegen der Vertretung einer erkrankten Kollegin ist der Rektor immer mitten im Geschehen.
Ins Kollegium hat Kremer leicht hinein gefunden. "Andere haben teilweise mehr Erfahrung als ich", räumt der Neue ein: "Da freue ich mich drauf." Er könne sich nicht daran erinnern, eine Entscheidung schon mal gegen den Willen von Kolleginnen und Kollegen durchgedrückt zu haben. Und mit Reinhard Dören ist ein zweiter Mann an Bord mit dem zusammen er die Verbesserung der Internetseite in Angriff nehmen will.
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