
Hövelhof. Erdbeeren mit Vanilleeis, Erdbeeren mit Vanillesauce, Erdbeerkuchen, oder Erdbeeren zum Vernaschen. Ein Blick auf die Blütenstände der Erdbeerpflanzen verspricht eine gute Ernte für die soeben begonnene Erdbeersaison 2015 und viele leckere Früchte für Liebhaber dieser kalorienarmen und gesunden Beerenart. Etwa seit 10 Tagen bieten die Mitglieder und Erdbeeranbaubetriebe des Vereins Senne-Original frische Erdbeeren aus der Heimat an.
„Gutes direkt von nebenan“. Mit diesem Slogan wirbt die 1999 gegründete, regionale Vermarktungsinitiative Senne Original, die sich zur Förderung regionaler Produkte und Dienstleistungen aus der Senne einsetzt und Teilbereiche der Kreise Paderborn, Gütersloh, Lippe und der Stadt Bielefeld einschließt.
Jedoch schmecken Erdbeeren in jedem Ort anders, sagen die Anbieter. So spielen zum einen die Erdbeersorten, von denen es an die 120 gibt und zu denen jährlich etwa 20 neue hinzukommen, Bodenbeschaffenheit, Witterung, aber auch Pflege der Pflanzen eine große Rolle. „Der in der Region vorherrschende Sennesandboden bietet beste Voraussetzungen“, sagt Peter Aschoff, der in Stukenbrock bereits seit 1991 Erdbeeranbau und einen Hofladen betreibt.
„Erdbeeren mögen keine Trockenheit, bei Bedarf müssen sie bewässert werden“, sagt Willi Große Wächter aus Verl, der seine Erkenntnisse aus seinem 14-jährigen Erfahrungsschatz schöpft. Beim Erdbeeranbau unterscheide man zwischen unterschiedlichen Anbaumöglichkeiten, die dem Erzeuger eine zeitversetzte Ernte und den Kunden somit längeren Genuss der Früchte ermöglicht.
So sei auch die Nachfrage nach deutscher Ware beim Endverbraucher in den letzten Jahren stark gestiegen, sagt Ulrich Bußmann, Obstberater der Landwirtschaftskammer NRW.
Werden im ersten Erntedrittel, die bewusst verfrühten Erdbeeren, unter anderem in Folientunneln gezüchtet, um eine erste Ernte vor der eigentlichen Erdbeerzeit zu erlangen, beginnt die normale Erntezeit auf dem Feld durchschnittlich um den 5. Juni, wo die Erdbeeren bei ganz normaler Witterung heranreifen und geerntet werden.
Die dritte, verspätete Erntephase beschert den Erdbeerbauern die Kultur, die mit Stroh abgedeckt wird, damit sich die Kälte hält und das Blühen und Reifen der Erdbeeren so absichtlich verzögert und eine Ernte bis in den Juli hinein gewährleistet werden kann.
„Bei der späten Ernte kommen zumeist auch andere Sorten zum Einsatz“, sagt Bußmann. Bei vielen Hofläden sei es inzwischen normal, dass nicht nur Erdbeeren, sondern auch frischer Spargel zeitgleich im Sortiment zu finden sei. „Das liegt an der parallelen Erntezeit“, erklärt Bußmann. „Schneller und frischer als vom Feld direkt zum Kunden geht es nicht und das schmeckt immer noch am Besten“.