Polarlichter im Kreis Paderborn: Fotograf gibt Tipps für faszinierende Bilder

Kreis Paderborn. Polarlichter sind ein faszinierendes nächtliches Himmelsschauspiel. Zu sehen sind sie nicht nur in Norwegen oder Finnland, sondern auch im Kreis Paderborn. Wer auf Instagram ein solches Fotomotiv bieten will, hat in der Region die Chance dazu - allerdings nicht überall, wie Ulrich Büker weiß. Der ambitionierte Hövelhofer Hobby-Fotograf, im Hauptberuf Informatik-Professor an der TH OWL in Lemgo, hat im Mai eine seiner persönlich schönsten Aufnahmen aller Zeiten geschossen, als er am Steinhorster Becken Polarlichter in strahlenden Grün- und Rottönen eingefangen hat. &bdquo;Es war absolut toll und ungewöhnlich, diese Momente zu erleben und sie auch noch aufnehmen zu können“, schwärmt Büker immer noch von seinem Foto-Moment des Jahres 2024. In der &bdquo;NW“ gibt er nun Tipps für alle Interessierten, wie fast jede und jeder - selbst mit einem Smartphone - die Polarlicht-Faszination aufs Foto bannen kann. Was sind Polarlichter? Büker erklärt, dass Eruptionen auf der Sonne elektrisch geladene Materie ins All schleudern. Im laufenden Jahr kam es dadurch zu so vielen Sonneneruptionen wie selten zuvor. Dabei hatten Wissenschaftler den Höhepunkt des beobachteten elfjährigen Aktivitätszyklusses erst für 2025 erwartet. Innerhalb dieser elf Jahre nehme die Zahl der Sonnenflecken auf der Sonnenoberfläche zu. Je höher die Zahl der Sonnenflecken, desto größer ist die Chance auf Eruptionen und Polarlichter. Wann sind Polarlichter zu sehen? Es gibt keine beste Jahreszeit für das Himmelsphänomen. Im Herbst sorgt allerdings nach Angaben von Experten die Neigung des Erdmagnetfelds dafür, dass Polarlichter in Deutschland noch besser zusehen sind. Ansonsten sind sie in Polnähe (etwa in Skandinavien) häufiger zu beobachten. Wie stark die Lichter zu sehen sind, richtet sich nach der Stärke der Sonneneruption. Um sie erkennen zu können, muss es natürlich dunkel sein. Gibt es zuverlässige Vorhersagen? Rund 18 bis 24 Stunden nach einer Eruption auf der Sonne erreichen die Teilchen die Erdatmosphäre. Astronomen, die die Sonne beobachten, können daher Vorhersagen treffen. &bdquo;Diese Vorhersagen sind dann in Smartphone-Apps zu finden“, erklärt Ulrich Büker. Er selbst nutzt die Apps &bdquo;Aurora Polarlicht“ und &bdquo;Aurora Labs“. Eine der beiden hatte ihn an einem Abend im Mai auch alarmiert, als er gegen Mitternacht sein Top-Bild am Steinhorster Becken aufnahm: &bdquo;Ich hatte es mir eigentlich schon im Sessel gemütlich gemacht, aber die Vorhersage sah dann so gut aus, dass ich losgefahren bin.“ Lesen Sie auch: Traumkulisse Steinhorster Becken im Kreis Paderborn Welche Bedingungen sind nötig? Wichtig ist ein klarer Himmel in Blickrichtung Norden, um die Polarlichter überhaupt sehen zu können. Dazu sollten sich Foto-Enthusiasten einen Ort aussuchen, dessen Umgebung möglichst unbeleuchtet ist. Büker: &bdquo;Am Abend des besagten Fotos war ich erst in Richtung Senne gefahren, doch dort waren zu viele Autos unterwegs und die Lichter Paderborns haben den Himmel zu sehr erleuchtet. Dann habe ich mich fürs Steinhorster Becken entschieden, dort ist die Lichtverschmutzung gering.“ Um ein eindrucksvolles Bild zu bekommen, darf aber auch ein wenig Glück nicht fehlen, gibt er zu. .responsive23-F0JUL5dFmh0FOLHu-map-steinhorster-becken { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-F0JUL5dFmh0FOLHu-map-steinhorster-becken { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-F0JUL5dFmh0FOLHu-map-steinhorster-becken { padding-top: 142.86%; } } Welche Ausrüstung ist notwendig? Ausgestattet sein sollten die Foto-Jäger in jedem Fall mit wärmender Kleidung, festem Schuhwerk, einer Taschenlampe sowie Snacks und Getränken. Denn trotz der Vorhersagen ist auch Geduld gefragt. Büker erlebte die Polarlichter im Mai rund eine Stunde lang, doch es können auch kürzere Perioden sein. Für die Kamera ist das wichtigste Hilfsmittel ein Stativ. &bdquo;Diese Bilder in der Nacht müssen mit einer langen Belichtungszeit von 10 bis 20 Sekunden aufgenommen werden“, sagt der Hövelhofer. Solche Verschlusszeiten lassen sich nicht mehr &bdquo;aus der Hand“ fotografieren, sie würden verwackeln. Bükers weitere Technik-Tipps: &bdquo;Das Objektiv sollte auf eine Weitwinkel-Brennweite eingestellt sein, um mit der Landschaft einen Vordergrund fürs Foto zu haben. Die Blende muss geöffnet sein, um möglichst viel Licht einzufangen, der ISO-Wert kann im Automatik-Modus bleiben.“ Auch moderne Smartphones können die Szenerie einfangen, sagt Ulrich Büker. Ihr Vorteil: &bdquo;Sie können durch die Software auch manche Wackler korrigieren.“ Den Hobby-Fotografen hat das Polarlichtfieber gepackt. Er hat sich vorgenommen, beim nächsten Mal eine Fotoserie aufzunehmen, mit der sich ein Zeitraffervideo der faszinierenden Lichtbewegungen erstellen lässt.

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