Nach Bürgerentscheid: Hövelhofer Hallenbad-Bau wird konkreter

Hövelhof. Nicht nur für den Hövelhofer Schwimmverein ist es das ersehnte Signal: Mit 95 Prozent Zustimmung haben die Hövelhofer am Wahlsonntag beim Ratsbürgerentscheid für den Neubau eines Hallenbades gestimmt. &bdquo;Ein gigantisches Ergebnis", freut sich Frank Hunke am Tag danach im NW-Gespräch. Er ist der Vorsitzende des Schwimmvereins, der aktuell keiner mehr ist. Seit Beginn der Pandemie ist das marode Sennebad geschlossen. Seit Juni steht fest, dass es aus Sicherheitsgründen nie mehr öffnen darf. Alle Freizeitschwimmer sowie Schwimmverein, DLRG und die Behindertensportgruppen RSG und Integra sitzen auf dem Trockenen, Kinder haben kein Schulschwimmen und es gibt keine Schwimmkurse. Das deutliche Signal des Ratsbürgerentscheids mit 9.322 Ja-Stimmen gegen 520 Nein-Stimmen wertet Bürgermeister Michael Berens als Auftrag, möglichst zügig das Projekt anzugehen. Die hohe Beteiligung von 75,4 Prozent ist laut Fachverband Mehr Demokratie zudem ein Rekord in NRW. Wie genau der Bau in den Krollbachauen neben dem HoT umgesetzt wird, darüber könnte schon im November der Gemeinderat abstimmen, plant Berens. Der konventionelle Weg wäre die europaweite Ausschreibung von Planung und Bau. Dabei rechnet der Bürgermeister mit einem Baubeginn frühestens 2023 und einer rund zweieinhalbjährigen Bauphase. Eine Eröffnung sei dann im besten Fall im Sommer 2025 möglich. Eine weitere Variante wäre die Vergabe des Vorhabens an einen Generalunternehmer, wie Berens sagt: &bdquo;Das hätte aber den Nachteil, dass unsere heimischen Handwerker außen vor sein könnten." Die dritte Lösung und der derzeitige Hoffnungsschimmer für Vereine und Gelegenheits-Plantscher: Es kommt zur angekündigten Gründung eines Schwimmbad-Bauvereins, der wiederum eine Baugesellschaft gründet, um das Bad zu errichten. Da in diesem Fall nicht die Kommune Bauherrin ist, könnten Planungs- und Vergabeverfahren schneller ablaufen und das Bad deutlich früher mit Wasser befüllt werden, hofft auch Berens. Beobachter gehen von einer Zeitersparnis von mindestes einem Jahr aus. Vorbild für ein solches Vorgehen ist die Errichtung des Schützen- und Bürgerhauses im Ort. Die drei Varianten sollen dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden. Bürgermeister und Vereine sowie die potenziellen Mitglieder des Bauvereins um Bauunternehmer Franz-Josef Kaimann hoffen auf Unterstützung für das Vorhaben in privatwirtschaftlicher Regie. &bdquo;Wenn es zügig vorangeht, wäre das ein guter Schritt für Hövelhof", sagt Schwimmvereinsvorsitzender Hunke. Gütersloher Bad bleibt Vorbild Laut Kaimann stehen derzeit 12 bis 15 potenzielle Gründungsmitglieder des Vereins bereit. Dazu zählten Unternehmer, aber auch Banken und Fachleute, die sich ums Einwerben von Fördermitteln bemühen könnten. Dem Gemeinderat stehe das Team für Fragen zur Verfügung. Bürgermeister Berens betont, dass nach wie vor das Nordbad in Gütersloh als Blaupause für den Neubau in Hövelhof gilt. Gebaut werden soll ein Becken mit fünf Bahnen plus einem Kursbecken. Würde der Bauverein bauen lassen, sei die Gemeinde bereit, eine Bürgschaft für den Kredit zu geben, den der Verein aufnehmen müsste. Auch das Personal soll von der Gemeinde kommen. Das Grundstück würde auf Erbpacht übertragen. Kaimann plant, sich auch an Unternehmen zu wenden, die beim Bau in Gütersloh gute Arbeit geleistet hätten. Berens sagt, es gebe schon Zusagen von Spenden für das Vorhaben, unter anderem gehe es um Material sowie Hand- und Spanndienste von heimischen Unternehmen. Vereinbart würde zudem, dass die Gemeinde das jährliche Defizit des Bades übernimmt. Schließlich, so erklärt der Bürgermeister &bdquo;ist solch ein Bad fast immer ein Zuschussgeschäft". Zudem könnte der Bau des Vorhabens bei einer zügigen Umsetzung günstiger werden, als wenn die öffentlichen Ausschreibungen und ihre Folgen durchlaufen werden müssen. &bdquo;Je länger es dauert, desto mehr drohen die Materialkosten zu steigen. Jeder Monat zählt", sagt Berens. Im Abstimmungsheft zum Ratsbürgerentscheid war noch von 11,3 bis 13,1 Millionen Euro die Rede. Diese Summen scheinen heute schon nicht mehr realistisch.

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