Hövelhof. "Wir freuen uns, dass wir von der Bezirksregierung mit der Betreuung der Flüchtlinge in der Notunterkunft Staumühle beauftragt werden." Für Andreas Bierod, Diözesangeschäftsführer der Malteser, stehen noch einige spannende Tage bevor. Am heutigen Freitag werden sie den Schlüssel zu der Anlage von den Johannitern übernehmen und damit zugleich die Verantwortung für die derzeit rund 740 Bewohner erhalten.
Zunächst wollen Sie sich einen Überblick verschaffen und Strukturen neu schaffen, erst ab Ende nächster Woche wollen sie auch über Hilfe aus der Bevölkerung und Spendenmöglichkeiten informieren.
Mitte Juli hatte die Bezirksregierung recht kurzfristig das Lager Staumühle zur Notunterkunft gemacht. Von der ersten Stunde an waren auch die Malteser mit ihren Katastrophenschutzeinheiten aus Paderborn und Gütersloh vor Ort und bereiteten alles vor. Nach einigen Tagen dann hatten die Johanniter übernommen. Für sie lautete der Auftrag, die Einrichtung nur vorübergehend bis Mitte August zu betreiben.
Die Malteser bereiten derzeit eine Menge vor, damit der weitere Betrieb reibungslos laufen kann. "Um die Betreuung und besonders auch die Beschäftigung der Flüchtlinge sorgen wir uns in besonderem Umfang", sagt Bierod. Geschultes Personal ist bereits gefunden und wird sich ab Freitag sofort um die Menschen kümmern, die teils seit drei Wochen in der Notunterkunft sind. Dass daneben nun auch Dinge wie Verpflegung und Küche, Wäsche und Entsorgung, Telekommunikation und Anbindung der Anlage neu besprochen werden müssen, ist den Maltesern klar. In allererster Linie suchen die Malteser nun Personal in den Bereichen Verwaltung, Hauswirtschaft und besonders Krankenpflegekräfte für die Sanitätsstation.
Seit Monaten bereits betreiben die Malteser die Notunterkunft in Meschede, bereits dort wurden sie von Mitarbeitern der Malteser Werke unterstützt, die selbst drei weitere große Einrichtungen in Westfalen betreibt. Erfahrung und Kompetenz sind also vorhanden, trotzdem stellt jedes neue Objekt seine eigenen Anforderungen.
In Staumühle sind sie nach ersten Einschätzungen der Malteser besonders in der recht abgeschiedenen Lage mit wenigen Freizeitmöglichkeiten, sowie auch in den baulich eingeschränkten Unterkünften zu finden. Genau aus diesem Grund wollen die Malteser gut vorbereitet in die Übernahme gehen und gut organisiert die Einrichtung übernehmen. Dass es dabei in erster Linie darum gehen wird, den Flüchtlingen in ihrer Situation neben einem Dach über dem Kopf und Verpflegung auch noch mehr zu geben an Beschäftigung, Unterhaltung und Hilfe, das steht für die Malteser fest.
Als Fachverband der katholischen Caritas sehen sie sich gerade in der Frage der menschlichen Zuwendung gefordert. Ihre Erfahrungen an anderen Orten mit dem Einsatz auch vieler ehrenamtlicher Malteser zeigen, dass damit bereits viele Sorgen auch im Umfeld solcher Einrichtungen beseitigt werden können..
Um die Bürger immer aktuell zu informieren, haben die Malteser auf Ihrer Internetseite eine entsprechende Rubrik geschaltet unter www.bit.ly/Malteser-Staumuehle. Zugleich gibt es aber auch ein Maltesertelefon, unter dem Menschen nachfragen können, wie der Sachstand der Malteser-Arbeit ist und was eventuell an Hilfe benötigt wird. Anrufe sind möglich unter Tel (0 52 51) 13 55 57.
Staatssekretär im informiert im Bürgerhaus
Zu einer Diskussion über die Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen kommt am Mittwoch, 19. August, um 18.30 Uhr auf Einladung des SPD-Ortsvereins Thomas Klute, NRW-Staatssekretär für Migration ins Bistro des Hövelhofer Schützen- und Bürgerhauses.
Der Gast aus Düsseldorf wird die Migrationsbemühungen des Landes darstellen und auch darauf eingehen, was vor Ort getan werden kann, um den Flüchtlingen und Asylbewerbern zu helfen.
Diese Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Bürger, insbesondere an die Personen, die bereits in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Den ehrenamtlichen Helfern soll ein Forum für Probleme geboten werden.
Staatssekretär Klute wird für eine Debatte zur Verfügung stehen und auch das Flüchtlingslager in Staumühle ansprechen. Komplettiert wird die Veranstaltung durch einen Bericht zum Stand der Flüchtlingssituation in Hövelhof durch die Gemeindeverwaltung.