
Delbrück-Westenholz. Sechs Mobilheime für Flüchtlinge stehen in Westenholz auf einem Kirchengrundstück hinter dem Kolpinghaus. Nachdem jetzt auch die Pflasterarbeiten abgeschlossen sind, ziehen am Dienstag die ersten Asylbewerber ein. Gestern trafen sich Mitglieder der SPD-Fraktion mit Ulrich Mehringskötter, Leiter des Fachbereichs Soziales bei der Stadt Delbrück, zu einer Besichtigung.
Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der funktionalen Aufteilung der kleinen Aushilfshäuschen, die in ihrem Inneren zwar beengt, aber hell und freundlich wirken würden. Mehringskötter erklärte: "Auf 28 Quadratmetern Wohnfläche befinden sich eine Wohnküche mit Schränken, Herd und Dunstabzugshaube, Kühlschrank und Gefrierfach, Tisch, Stühlen und einem Sitzmöbel, dass auch zum Bett umfunktioniert werden kann. In einem Schlafzimmer stehen zwei Betten an den Außenwänden, in dem anderen ein größeres, 1,40 Meter breites Bett. Das Bad hat ein Waschbecken und eine kleine Dusche."
Im Gespräch mit den Kommunalpolitikern erläuterte er Details. Dazu gehören die Klimaanlage, die von Mitarbeitern der Stadt gesteuert wird, vorgeschriebene Rauchmelder und pro Mobilheim-Dreierblock eine Waschmaschine und ein Trockner. Die Hauswirtschaftsgeräte sind in Mini-Abstellräumen untergebracht, die durch eine rückwärtige Tür zugänglich sind. Darüber hängen Durchlauferhitzer.
"Wir können nicht einfach Schlüssel nachmachen lassen, denn die Unterkünfte kommen aus Kroatien", nannte der Verwaltungsfachmann ein Problem. Viele Asylbewerber würden rauchen, hoffte er auf Einsicht bei den künftigen Bewohnern. Auf die Frage, wer denn einziehen würde, antwortet er: "Wir haben Familien mit Kleinstkindern aus der Turnhalle in Bentfeld und aus Wohnungen in Westenholz ausgewählt. Wir kennen sie. Sie sind schon länger hier und warten auf die Antragstellung oder die Entscheidung ihres Asylverfahrens. Es besteht notfalls die Möglichkeit Etagenbetten aufzustellen, so dass auch Männergruppen Platz finden." Natürlich würde Wäsche auf gespannten Leinen zwischen den Häuschen kein gutes Bild abgeben, nahm er den Vorschlag auf, eine Wäschespinne aufzustellen. "Wir haben auf leicht zu bedienende Geräte geachtet. Trockner müssen sein, damit die Mobilheime nicht von innen Feuchtigkeit aufnehmen."
Derweil liefen Nicole Strunz und Cilly Woywood von Häuschen zu Häuschen. Die beiden ehrenamtlich aktiven Frauen aus Westenholz kümmerten sich um die "Starterpakete". Sie verteilten Hausrat, Bettwäsche, Handtücher und nette Kleinigkeiten als Willkommensgruß.
Delbrück hat 30 Mobilwohnheime angeschafft. Neben den Unterkünften in Westenholz, sollen jeweils fünf in Anreppen an den Kampwiesen und in Lippling am Pfarrheim, sechs in Schöning auf dem dritten Tennisplatz und acht im Stadtteil Steinhorst am Düsterhusweg aufgestellt werden.