Delbrück/Hövelhof

Zwei Volksbanken fusionieren

Delbrück-Hövelhof und Westerloh-Westerwiehe

Die Volksbank-Vorstände (v.l.) Rudolf Hagenbrock, Alfons Hesse (beide Westerloh-Westerwiehe), Jörg Horstkötter und Franz Lipsmeier (beide Delbrück-Hövelhof) bei der Unterzeichnung des Fusionsvertrages. |

24.04.2013 | 24.04.2013, 00:31

Delbrück/Hövelhof. Die zwei Volksbanken Delbrück-Hövelhof und Westerloh-Westerwiehe verbindet nicht nur eine langjährige Zusammenarbeit, sondern auch die Vorstellung von der eigenen Zukunft:Beide Institute sehen diese in einer mittelgroßen und starken Genossenschaftsbank für den Wirtschaftsraum zwischen den Oberzentren Bielefeld und Paderborn.

Ein erster Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel soll die Vereinigung der Banken sein. Rückwirkend zum 1. Januar 2013 wollen die 130 Jahre alte Volksbank Delbrück-Hövelhof und die 24 Jahre jüngere Volksbank Westerloh-Westerwiehezu einem Institut verschmelzen. Darüber haben beide Banken ihre Mitglieder beziehungsweise deren gewählte Vertreter informiert.

Die Vorabinformation der Anteilseigner hat Tradition in der Welt der Genossenschaften. Schließlich entscheidet das Votum der Mitglieder über das Zustandekommen einer Fusion. Mit einer qualifizierten Mehrheit von 75 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen müssen die Mitglieder der Volksbank Westerloh-Westerwiehe und die Vertreter der Volksbank Delbrück-Hövelhof Ende Juni auf zwei Versammlungen dem Vorhaben zustimmen.

Bis dahin wollen die Vorstände und Aufsichtsräte der zwei Kreditgenossenschaften weiter informieren und für die Bündelung ihrer Kräfte werben. Von dem Zusammenschluss sollen alle Beteiligten profitieren: Die Mitglieder und Kunden durch ein breiteres und spezialisierteres Beratungs- und Betreuungsangebot, die Mitarbeiter durch bessere Weiterbildungs- und Aufstiegschancen und die Banken selbst durch eine spürbare Reduzierung von Verwaltungsaufwand und Kosten.

Insbesondere die steigenden gesetzlichen Anforderungen – die Branche spricht hier von der "überbordenden Regulatorik" – sowie die aktuellen Herausforderungen des Finanzmarktes haben die zwei Kreditgenossenschaften dazu veranlasst, das Thema "Fusion" jetzt aktiv anzugehen. Seit vielen Jahren schon arbeiten die beiden Institute inhaltlich und personell eng und vertrauensvoll zusammen. Der im vergangenen Jahr in den Ruhestand getretene Delbrücker Vorstand Friedhelm Pape etwa war ebenso wie der amtierende Vorstand Franz Lipsmeier zuvor in gleicher Funktion für die Nachbar-Volksbank Westerloh-Westerwiehe tätig.

Als ältester und erfahrenster der vier amtierenden Bankleiter und zugleich als Repräsentant des größeren Fusionspartners soll Lipsmeier den Vorsitz im Vorstand übernehmen. Weitere Vorstandsmitglieder wären Jörg Horstkötter (Delbrück-Hövelhof) und Rudolf Hagenbrock (Westerloh-Westerwiehe). Vorstandsmitglied Alfons Hesse (Westerloh-Westerwiehe) soll seine umfassenden Erfahrungen als Generalbevollmächtigter in das gemeinsame Institut einbringen. Als Aufsichtsratsvorsitzender ist Amtsinhaber Paul Berens (Delbrück-Hövelhof) vorgesehen. Die Stellvertretung soll Meinolf Linnenbrink (Westerloh-Westerwiehe) übernehmen.

Einig sind sich Vorstände und Aufsichtsräte in punkto Namenswahl. Das neue Institut soll "Volksbank Delbrück-Hövelhof" heißen. Der Name "Westerloh-Westerwiehe" wird auf regionaler Ebene weiter verwendet. Geschäftsgebiet der neuen Bank sind Delbrück (ohne die Ortsteile Bentfeld und Westenholz) und Hövelhof sowie der Rietberger Stadtteil Westerwiehe.

In dieser Region sind rund 45.000 Menschen zu Hause, von denen zwei von drei eine Geschäftsbeziehung zu einer der beiden Banken unterhalten. Weitere wichtige Eckdaten des gemeinsamen Instituts: 510 Millionen Euro Bilanzsumme, 14.952 Mitglieder, 167 Mitarbeiter (darunter neun Auszubildende) und elf Bankstellen.