Trotz schwieriger Wirtschaftslage: Delbrücker Möbelhersteller zeigt sich optimistisch

Delbrück-Westenholz. Der Herbst ist die wichtigste Zeit des Jahres für die Möbelbranche in der Region. Bei der &bdquo;Möbelmeile“ präsentieren die Hersteller an neun Standorten ihre neuen Programme, Ideen und Produkte und versuchen damit, bei den Einkäufern der Händler zu punkten. Sie stehen dabei auch unter einem gewissen Druck. Denn nach drei überdurchschnittlich guten Jahren laufe das Geschäft aktuell nicht gut. &bdquo;Da müssen wir nicht drumherum reden“, gibt Ulf Thielemeyer, Geschäftsführer des Markenmöbelherstellers Thielemeyer aus Westenholz, zu. Aber er sei trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage erstaunt, dass die Einkäufer und Kunden guter Dinge seien. &bdquo;Es herrscht keine Untergangsstimmung. Alle sind zurzeit nur etwas vorsichtiger mit ihrem Geld. Das wurde auch beim Unternehmertag in Delbrück diskutiert. Das Sparvolumen steigt aber, man muss abwarten“, so Thielemeyer. Daher sei auch er optimistisch und vertraue auf die neuen Programme für Schlafzimmer und Badmöbel. Diese Firmen mach der Möbelmeile mit Die Firma Thielemeyer macht bei der seit 29 Jahren existierenden Möbelmesse wieder mit – wie auch die 3C-Gruppe und Haus Aussel aus Rheda-Wiedenbrück, Sudbrock aus Rietberg-Bokel, Lonsberg aus Lippstadt, die Rietberger Möbelwerke, Venjakob aus Gütersloh, Musterring aus Rietberg und Loddenkemper aus Oelde. Bis zum 26. September ist dieses kompakte Best-of der europäischen Möbelindustrie für das Fachpublikum und für die Händler geöffnet. Am Sonntag, 29. September, laden die Partner dann nach den Fachmessetagen noch die Öffentlichkeit zum Tag der offenen Tür von 10 bis 18 Uhr ein. Möbelmeile ist zur bedeutendsten Möbelmesse Deutschlands geworden &bdquo;Die Möbelmeile ist in Verbindung mit der MOW in Bad Salzuflen und der Küchenmeile in Löhne zur bedeutendsten Möbelmesse in Deutschland geworden, denn hier werden die Abschlüsse gemacht. Wir sind sehr optimistisch, denn es sind alles Kernlieferanten des deutschen Marktes“, sagt Michael Laukötter, Geschäftsführer der Möbelmeile. Die Besonderheit sei, dass jeder Hersteller zu Hause zur Messe einlädt und man diese dezentrale Messe gut besuchen könne – sogar mit dem Fahrrad. &bdquo;Der Möbelkonsum muss kurzfristig mit aller Kraft wieder angekurbelt werden. Sowohl die Hardware als auch die Marketingstrategien dafür werden während der Messewoche in den Showrooms zu erleben sein“, blickt Laukötter positiv auf die kommenden Tage. Nicht umsonst heißt das diesjährige Motto: &bdquo;Wir sind da“. Da sein wird auch das Unternehmen Thielemeyer mit altbewährten, aber modifizierten Programmen und Neuigkeiten. Dabei werde aber nach wie vor auf &bdquo;Made in Westenholz“ und gehobene Qualität gesetzt, so Thielemeyer. Bis vor sechs Jahren gab es nur vollmassive Möbel bei der Manufaktur. Mittlerweile machten etwa 35 Prozent auch die Lackmöbel, die nur teilmassiv sind, aus. &bdquo;Das sind aber trotzdem hochwertige Möbel mit hochwertigen Beschlägen“, erklärt der 53-jährige Geschäftsführer. Thielemeyer sucht Händler für bestimmte Serie selbst aus Der Name Thielemeyer stehe für Qualität für Schlafräume. Und da gebe es ständig Weiterentwicklungen. So habe man auch einen kleinen Schreibtisch fürs Schlafzimmer nun im Angebot mit einer vier Zentimeter dicken Eichenplatte. Und mit dem sogenannten &bdquo;Wiener Geflecht“ gibt es eine neue Art der Beschichtung für Bett oder Schränke, die per Pressstempel erzeugt wird. Neu ist auch das Label &bdquo;Select by Thielemeyer“. Für das Programm &bdquo;Star“ sucht sich das Unternehmen die Händler – ausnahmslos nur aus dem Mittelstand – selbst aus und lässt dabei die großen Möbelläden außen vor. &bdquo;So können auch die etwas kleineren Händler exklusiv hochwertige Möbel anbieten und genießen einen Gebietsschutz. &bdquo;Wenn wir damit in 150 Läden in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen, sind wir zufrieden“, so Thielemeyer. Seit vier Jahren stellt das 120 Mitarbeiter starke Unternehmen auch Badmöbel her und die hochwertige, massive Variante fürs Bad komme bestens an, wie Ulf Thielemeyer betont. &bdquo;Massivholzlösungen fürs Bad gab es in Deutschland nicht“, fügt der Westenholzer an. Mittlerweile machten die Badmöbel 25 Prozent vom Gesamtumsatz aus. Und auch in diesem Segment gibt es Neues: zum Beispiel Apothekenschränke oder Rollhocker aus Eiche, die zum Sitzen dienen oder auch als Wäschekorb. Kritik an neuer EU-Verordnung für Möbelhersteller &bdquo;Wenn ein Programm erfolgreich ist, schauen wir alle zwei Jahre, was wir optimieren oder ergänzen können“, soll es bei Thielemeyer keinen Stillstand geben. Der in der Branche bekannte Jochen Flacke hilft als externer Möbeldesigner dabei mit und auch die eigene Designerwerkstatt. Eine weitere Besonderheit des Unternehmens ist die Flexibilität. Jedes Möbel kann individuell als Sonderanfertigung bestellt werden – natürlich gegen Aufpreis. Thielemeyer: &bdquo;Höhe, Breite, Tiefe oder für die Dachschräge – wir können alles nach Wunsch herstellen. Auch fürs Bad. Da passen wir auch die Möbel für das Waschbecken an, sollte der Kunde schon ein anderes haben.“ Am Thema Nachhaltigkeit kommt auch kein Möbelhersteller mehr vorbei. Thielemeyer kauft nach eigenen Angaben sein zertifiziertes Holz aus nachhaltigen Forsten aus acht verschiedenen Ländern. Kopfzerbrechen bereitet ihm zurzeit aber eine neue EU-Verordnung, nach der alle Möbelteile einer Kennzeichnungspflicht unterliegen. Bis Ende des Jahres sollen das alle Hersteller an ihren verbauten Teilen anbringen. &bdquo;Bisher ist das alles nur Theorie und noch nicht zu Ende gedacht. Keiner weiß so recht, wie das funktionieren soll“, sieht er es als zusätzlichen Bürokratismus. Aber das wird zumindest in dieser Woche bei der Möbelmeile erst einmal ausgeklammert.

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