Diese Delbrücker machen mit Holzspielzeug Kinderträume wahr

Delbrück-Westenholz. Beinahe die Hälfte des Jahresumsatzes machen sie in der Vorweihnachtszeit. Bei Holzspielzeug Peitz im Westenholzer Gewerbegebiet brummt es dieser Tage gewaltig. Das Telefon steht nicht still, denn hier heißt der Auftrag: Kinderträume wahr machen. Die Holzspielzeuge nach den Ideen der beiden Chefs Leo (69) und Björn Peitz (39) sind gefragt, der Umsatz wächst stetig, sagen sie. Während der Spielzeugmarkt mit Kunststoffprodukten aus Fernost wegen Liefer- und Rohstoffproblemen zuletzt ins Stocken kam, haben Senior und Junior bei Peitz eifrig weiter produzieren können. In Westenholz entstehen nur noch wenige Teile. Hier wird vor allem getüftelt und gelagert. Dazu kommt die Verwaltung mit der Bestellabwicklung. Ein europäischer &bdquo;Systempartner" so nennt ihn Björn Peitz – selbst gelernter Zimmerer – produziere mit den Harthölzern Buche und Erle die Spielzeuge für Kleine und ganz Kleine. &bdquo;Renner in unserem Programm sind die Spielküchen und das Voltigierpferd", sagt Firmengründer Leo Peitz stolz. Der gelernte Raumausstatter machte sein Hobby zum Unternehmen. Für seine Jungs baute er 1985 die erste Ritterburg aus Holz, später Schaukelpferd und Bauernhof. Den Spaß am Werkeln hatte er schon immer, sagt Peitz. Krippen verkaufte er auf Weihnachtsmärkten. 2007 folgte dann der Schritt in die Selbstständigkeit – vom Westenholzer Eigenheim aus. &bdquo;Wir haben schon damals ausschließlich über das Internet verkauft", erinnert sich Leo Peitz. Und auch heute ist dies der einzige Bezugsweg für die Massivholzprodukte. Fotografiert wird die Ware mit Studiolichtern in einer abgetrennten Ecke der 2016 bezogenen Firmenzentrale im Westernwiesenweg. Auch die Beschreibungstexte erledigt das Team selbst. &bdquo;Mittlerweile kann sich unsere Ware mit den großen Herstellern messen", sind sich Vater und Sohn sicher. Um sich zu unterscheiden, setzen sie eigene Akzente. So hat das Voltigierpferd, anders als bei so manch herkömmlichem Aufsitz-Tier, ausgearbeitete Beine anstatt schnöde Vierkanthölzer. Die Spielküche Cinderella ist der ganze Stolz von Leo Peitz. Immer wieder habe an ihr getüftelt. Nach Monaten der Vorarbeit konnte ein besonderes Stück in Serie gehen: &bdquo;Sie lässt sich von vier Seiten bespielen, hat eine Spülmaschine und eine Waschmaschine." Verschickt wird auch nach Australien und Amerika Bei Peitz’ Holzspielzeugen wie der Hobelbank, Kaufläden und Matschtischen geht es ums Detail. So auch bei einem Produkt, das über das normale Spielzeugprogramm hinausgeht. Es ist eine Sprossenwand für zu Hause. Sie ist dreigeteilt und lässt sich somit variabel aufbauen. &bdquo;An der Wand angebracht, kann sie auch als Halterung für Ablagen oder als Regal dienen", sagt Björn Peitz. Ihm geht es im Betrieb darum, dass die Firma nachhaltige Produkte auf den Markt bringt. Die Sprossenwand sei ein gutes Beispiel, schließlich könne sie vom Kindergartenalter bis ins Jugendzimmer mitwachsen. &bdquo;Wir wollen die Kreativität fördern und nehmen den Trend auf, dass Kinder immer aktiver spielen", sagt er. Und der Trend kommt nicht nur im Delbrücker Land an. &bdquo;Wir versenden europaweit. Viele Kunden kommen aus Österreich und der Schweiz", verrät Björn Peitz. Verschickt hat die Firma aber auch schon in die USA und nach Australien. &bdquo;Wenn die Oma das Geschenk unbedingt an die weit entfernt lebende Enkelin versenden möchte, dann machen wir das möglich und kümmern uns auch mal um den Papierkram", sagt Peitz. Die Familie hat mit ihrer 35-köpfigen Belegschaft für die kommenden Jahre und die nächsten Weihnachtssaisons noch viel vor. Auf der Agenda stehen nachhaltige, massive Möbel der unter der Marke Peitz Einzug in Kinderzimmer halten könnten. &bdquo;Wir denken über Kinderbetten, Schränke und Wickeltische nach", lässt sich Björn Peitz ein wenig in die Karten schauen. Bis es soweit ist, muss aber erstmal viel Ware verpackt werden. Denn nur so werden an zum Fest in ganz Europa wieder viele Kinderaugen glänzen – dank Spielzeugideen aus Westenholz.

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