Feinkost Kühlmann baut Großprojekt in Westenholz

Delbrück-Westenholz. Es ist ein Mega-Bau über mehr als 11.000 Quadratmeter: Im Westenholzer Gewerbegebiet an der Grubebachstraße errichtet der Feinkosthersteller Kühlmann am Westernkamp 1 derzeit ein neues Logistikzentrum. Die Heinrich Kühlmann GmbH & Co. KG zählt mit ihren 1.200 Beschäftigten zu den bedeutendsten Unternehmen der Branche in Deutschland. Produziert werden unter anderem Salate, Milch- und Antipasti-Produkte. Stammsitz des Familienbetriebs ist der Rietberger Ortsteil Westerwiehe im Kreis Gütersloh. Für das riesige Logistikzentrum zog es die Kühlmänner aber nach Westenholz, wo sie bereits eine Niederlassung betreiben. "Bei dem Bau handelt es sich um die größte Investition in der über 100-jährigen Firmengeschichte", erklären Hendrik Kühlmann, Andrea Kühlmann und Antonius Borgmeier, die mit Stephan Bähr den Familienbetrieb von Westerwiehe aus führen. Gemeinsam mit der Führungsriege haben Hendrik Kühlmanns Schwester Senta, Logistikleiter Jan Schneider und Immobilienmanager Markus Schlüter das Großprojekt nun der Neuen Westfälischen exklusiv vorgestellt. Es entsteht einen Steinwurf entfernt vom Standort am Grubebach in Westenholz. Schnellere Lieferkette "Durch den Neubau versprechen wir uns neben Synergieeffekten eine bessere und schnellere Lieferkette zu unseren Kunden. Da wir frische Produkte herstellen, zählt oft jede Stunde. Das Areal bietet uns Flexibilität für weiteres Wachstum", nennt Hendrik Kühlmann Gründe für die Entscheidung pro Westenholz. "Im Logistikzentrum werden alle Fertigprodukte gebündelt, konfektioniert und verschickt. Auf dem 75.000 Quadratmeter großen Gelände umfasst die Kühlhalle 10.000 Quadratmeter. Dazu kommen auf 1.200 Quadratmetern lichtdurchflutete Sozialräume mit einem kleinen Bistro sowie Büro- und Technikgebäude. Die befestigten Außenanlagen betragen 7.500 Quadratmeter", zählt er auf. Zu den Kosten des Projekts hüllt sich das Unternehmen jedoch in Schweigen. Mit-Geschäftsführer Antonius Borgmeier erklärt die drei Standorte: "In Westerwiehe befinden sich die Verwaltung und die Produktion der Salate. Besonders die Antipasti-Produkte erfordern den Ausbau auf dem Grundstück am Grubebach. Demnächst arbeiten wir an drei Standorten auf über 35.000 Quadratmetern. Das bisher angemietete Außenlager in Bielefeld benötigen wir dann nicht mehr." In Westenholz wird für Supermärkte produziert Westerwiehe wird im Unternehmen als Manufaktur und Westenholz als Mengenträger für die umfassende Belieferung von Einzelhandel und den Discountern gesehen. Hendrik Kühlmann erläutert: "Anfang 2017 wurde in Westerwiehe unser 2.000 Quadratmeter umfassendes Innovationszentrum eingeweiht. Die Produktentwicklung ist unsere Herzkammer. 2016 haben zwölf Experten mehr als 1.600 neue Rezepturen für Antipasti, Dressings, Salate, Cremes und Desserts entwickelt. Wir schauen uns in ganz Europa um, greifen Trends auf und achten auf die Verarbeitung von natürlichen und gesunden Lebensmitteln." Logistik-Mann Jan Schneider freut sich auf die neue Halle: "Wir beschäftigen Frauen und Männer mit 30 Nationalitäten. Im Besonderen die Kräfte aus Osteuropa garantieren die Produktion. Mehrere Hundert Mitarbeiter kommen aus der Region. Durch den Neubau erfolgt eine Verlagerung von 80 Arbeitsplätzen nach Westenholz. Einsteigern bieten wir Berufsausbildungen, Praktika, duale Studiengänge und Traineestellen." Und der Umzugstermin ist absehbar: "Ende März soll das Logistikzentrum fertig sein. Nach dem intensiven Mai-Geschäft wollen wir im Juni auch das Innere in Betrieb nehmen", sagt Immobilienmanager Markus Schlüter. Streckenverkehr reduziert sich Auf Wunsch der Geschäftsführung seien am erweiterten Rohbau Firmen aus der Region beteiligt, die zum Teil auch für die laufende Betreuung sorgen würden. "Durch die Zentralisierung reduziert sich der Streckenverkehr um 230.000 Kilometer. Das entspricht einer CO2-Einsparung von 181 Tonnen pro Jahr. Die neue, umweltbewusste Kälteanlage sorgt bei fünf Grad für beste Energieeffizienz. Hier verringern wir unsere CO2-Emission um 400 Tonnen pro Jahr", hat der Bau-Fachmann ausgerechnet. Antonius Borgmeier und Hendrik Kühlmann betonen die gute Zusammenarbeit mit den Städten Delbrück und Rietberg: "Trotz intensiver Bemühungen konnten wir in Rietberg kein so großes Grundstück bekommen. Das Gewerbegebiet in Westenholz liegt verkehrsgünstig mit einem Anschluss über die Bundesstraße 64 an die Autobahnen 2 und 33." Das Unternehmen hat nun vor allem Planungssicherheit, denn das Logistikzentrum ist nur der erste Bauabschnitt. In den nächsten Jahren soll in zwei weiteren Abschnitten ein Produktionsbetrieb entstehen. Die Anordnung der Büro- und Sozialräume wurde bereits auf Wachstum ausgerichtet.

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