
Delbrück. Man nehme ein paar kreative Ideen, fantasievolle Kostüme und mixe sie zusammen mit stimmungsvoller Musik zu einem Gute-Laune-Cocktail. Der schmeckte gestern beim Rosenmontagszug in der Delbrücker Innenstadt den vielen Jecken besonders gut.
Delbrück machte seinem Namen als Karnevalshochburg im Kreisgebiet alle Ehre. Rund 30 Wagen und 30 Fußgruppen machten sich pünktlich um 14.01 Uhr auf die bewährte zwei bis drei Kilometer lange Zugstrecke. Nach Angaben des veranstaltenden Karnevalvereins "Eintracht von 1832" Delbrück tanzten und schunkelten gestern wie in den Vorjahren zwischen 2.000 und 2.500 Narren die Strecke entlang.
Unter dem Delbrücker Karnevalschlachtruf "He geck geck" bevölkerten Froschkönige und Sonnengötter aus Delbrück die Straßen, saßen die Narren bereits im Biergarten oder bewegten sich als Pusteblumen im Wind. Immer wieder fanden Kamelle von den Festwagen den Weg zu den Schaulustigen entlang der Strecke. So manches Bonbon landete auch in den geöffneten Fenstern. So auch bei Foto Biermann im ersten Stock. Hier feierten fröhliche Frauen als Mäuse verkleidet Delbrücker Karneval. "Wir sind Freundinnen und treffen uns jedes Jahr hier, um uns den Umzug anzuschauen", sagt Ingrid Deitmer und genießt den exklusiven Logenplatz.
Der Fantasie der Jecken waren mal wieder kaum Grenzen gesetzt. Auch die Kommunalwahl in Delbrück wurde thematisiert. Lebendige Fotokameras lichteten bereits Bürgermeister Werner Peitz als Superman ab. Mehrfach gingen die Jecken auch auf die Affäre um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst ein. "Limburg ist nicht überall, bei uns gibt es Sonnengüter nur im Karneval", hieß es bei der Gruppe "Great Balls of Fire". Und bei den Wagenbaufreunden aus Sudhagen trieben bereits im leeren Bischofssitz die Geister ihr Unwesen.

Auch die NSA-Affäre machte nicht vor Delbrück halt. Die Gruppe "Vertagt 88" veranstaltete auf die Zuschauer einen Lauschangriff der Abhörwanzen. Ellen und Alexandra Pöhler machten in einer Fußgruppe vom Karnevalvereins Ostenland als Schneiderinnen auf sich aufmerksam". Es ist schön, sich jedes Jahr neue Kostüme auszudenken", freuten sich Mutter und Tochter