Büren (NW/fin). Das denkmalgeschützte Gebäude an der Bertholdstraße 3, es soll für ein Einkaufszentrum in der Bürener Innenstadt weichen (die NW berichtete), ist bereits 1841 im Stil des späten Klassizismus errichtet worden. Das hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gestern als Noch-Eigentümer auf Anfrage der Neuen Westfälischen mitgeteilt.
Das Haus war 1841 nach einem Brand für den Bürener Kaufmann Eduard Gödde in exponierter Lage an der Ecke Bertholdstrasse/Königstrasse als Wohn- und Geschäftshaus errichtet worden.
1868 verkaufte Gödde das Gebäude samt Hofraum, Stall und Abort sowie Hausgarten für 5.900 Thaler an die Taubstummenanstalt, so der LWL. Die Anstalt war bis dahin gegenüber im Jesuitenkolleg untergebracht. Im Gebäude Bertholdstraße 3 wurden dann zunächst vier Klassenräume sowie eine Lehrerwohnung eingerichtet.
Mit Errichtung eines Schulneubaus 1895 auf der gegenüberliegenden Seite der Bertholdstraße im Stile des Kollegs wurde diese Nutzung wieder aufgegeben und das Gebäude zunächst für Dienstwohnungen, später als Verwaltungsgebäude der Gehörlosenschule und mit Fachräumen wie einer Küche genutzt.
Mit dem Wachstum der Gehörlosenschule in den 1970er Jahren wurde nebenan für Unterricht sogar ein Pavillon aufgebaut, der – wie das Gebäude Bertholdstraße 3 – seit fast sieben Jahren leer steht. Die Moritz-von-Büren-Schule, LWL-Förderschule mit dem Schwerpunkt Hören und Kommunikation ist 2006 im früheren Garten des Haus Bürenschen Fonds neu gebaut worden.