Die beste Nachwuchs-Bestatterin Deutschlands kommt aus dem Kreis Paderborn

Büren. Särge statt Akten, Trauerhalle statt Gerichtssaal: Eigentlich wollte Paula Weitekamp aus Büren Jura studieren. Stattdessen absolvierte sie ein Praktikum beim Bestattungshaus Sauerbier. Jetzt wurde die 21-Jährige zur besten Nachwuchskraft im Bestatter-Handwerk Deutschlands gekürt. Sie holte den Bundessieg im Leistungswettbewerb &bdquo;Deutsche Meisterschaften im Handwerk - German Craft Skills“, berichtet die Handwerkskammer OWL. Im Bestattungshaus Sauerbier sorgt die Nachricht für große Freude: &bdquo;Wir sind super stolz auf Paula“, sagt Geschäftsführerin Anja Stein. Die junge Frau war 2020 eigentlich schon für ihr Jurastudium in Göttingen eingeschrieben, hatte bereits eine Wohnung und den Umzug geplant. Doch kurz vor dem Studienantritt erhielt sie die Zusage für einen Praktikumsplatz im Hause Sauerbier. Den Wunsch, das Unternehmen kennenzulernen, hegte Paula Weitekamp schon länger. Die Arbeit im Bürener Bestattungshaus gefiel ihr so gut, dass sie ihre Studienpläne fallen ließ, die Wohnung wieder kündigte und die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft mit leichter Verspätung im Oktober begann. Schon lange mit dem Beruf geliebäugelt &bdquo;Den Beruf Bestattungsfachkraft fand ich schon länger interessant“, berichtet die stolze Bundessiegerin. Auf den Beruf sei die 21-Jährige durch Sterbefälle in der Familie und im näheren Umfeld aufmerksam geworden. In der Zeit habe sie erstmals vom Beruf der Bestattungsfachkraft gehört und ihr Interesse sei geweckt worden. Während eines zweiwöchigen Schulpraktikums hatte sie ein Bestattungsunternehmen in Brilon kennengelernt, einen guten Einblick in den Berufsalltag erhalten und sofort Freude an der Arbeit verspürt, sich jedoch zunächst für einen anderen Ausbildungsweg entschieden. Nach dem zweiten Praktikum sei ihr Berufswunsch jedoch eindeutig gewesen. Im Bestattungshaus Sauerbier habe sie gelernt, auf Details zu achten, die bei einem sensiblen Thema wie einer Bestattung eine große Bedeutung für die Angehörigen haben. Die Arbeit einer Bestattungsfachkraft sei äußerst vielfältig, dazu zählten neben den Gesprächen mit den Angehörigen die Organisation der Bestattung, die Überführung und Versorgung Verstorbener, die Vorbereitung und Durchführung von Trauerfeiern und Beerdigungen und vieles mehr. Der enge Kontakt zu den Angehörigen gefalle ihr besonders gut. &bdquo;Es ist einfach eine schöne Aufgabe, sie bei ihrem Abschied begleiten zu dürfen“, sagt Weitekamp. Sie und natürlich auch ihre Kolleginnen und Kollegen täten alles, damit der Abschied würdevoll wird und genauso, wie die Angehörigen es sich wünschen. Besonders erfüllend sei die Arbeit, wenn die Dankbarkeit der Angehörigen zu spüren sei, erklärt die frischgebackene Bestattungsfachkraft. Paula Weitekamp ist nach ihrer Ausbildung, während der sie neben dem Hauptstandort Büren auch die Standorte Paderborn, Bad Lippspringe und Brakel kennenlernte, weiterhin für das Bestattungshaus Sauerbier tätig. Sie könne sich vorstellen, diesen Beruf ihr Leben lang auszuführen, schließt aber eine Weiterbildung oder ein späteres Studium nicht aus. Interessierten Jugendlichen rät sie, während eines Praktikums zu testen, ob sie den Anforderungen des Berufes gewachsen seien. Paula Weitekamp ist innerhalb von drei Jahren die zweite Bundessiegerin, die das Bestattungshaus Sauerbier hervorgebracht hat, wie Geschäftsführerin Anja Stein berichtet. 2020 hatte ihr Kollege Andreas Werner den Bundestitel geholt – &bdquo;leider zu Corona-Zeiten, weshalb die gebührenden Feierlichkeiten wegfallen mussten“, so Stein. Auch Werner bleibt seiner Ausbildungsstätte treu, er gehört weiterhin dem Bestattungshaus an.

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