Kampf um Bürener Immobilien

Büren. Noch bevor die Stadt Büren Ergebnisse ihrer Bürgerbeteiligung zur Innenstadt-Entwicklung öffentlich präsentiert hat, ist im Umfeld des Marktplatzes der Kampf um Ladenlokale eingeleitet worden. Stadtentwicklungsexperten hatten den Marktplatz und den Bereich südlich und südöstlich davon als zukünftige Schwerpunkt-Flächen für Einzelhandel empfohlen (die NW berichtete). Die Einkaufs-Situation in der Bürener Innenstadt hat sich um die Jahreswende 2017/18 zugespitzt. Mit der überraschenden Schließung des Combi-Marktes (Bünting-Gruppe) nahe des Marktplatzes ist den Bewohnern der Innenstadt ein fußläufiger Lebensmittelmarkt verloren gegangen. Für ein neues Angebot an dieser Stelle hat sich auch wieder Richard Hesse interessiert, Inhaber des Marktkauf-Verbrauchermarktes im Gewerbegebiet Fürstenberger Straße/Werkstraße. Hesse und Partner waren vor vier Jahren bei der Abstimmung im Stadtrat über Pläne für ein Quartier im Kern (QiK) unterhalb von Marktplatz und Rathaus mit 17:18 dem Investor Josef Schoofs unterlegen. Nach einem Ratsbürgerentscheid 2015 gegen die Schoofs-Planungen wünscht sich mittlerweile mancher Bürger in Büren die seinerzeit von Hesse präsentierten Neugestaltungen. Dem Bürener Kaufmann gehören die Schlömer-Häuser im QiK. Seine Pläne für ein neues Geschäftshaus an dieser Stelle werden bislang vom Stadtrat abgelehnt. Unternehmer Martin Stich engagiert in der Innenstadt-Entwicklung In der Innenstadt-Entwicklung engagiert sich seit Jahresbeginn der Unternehmer Martin Stich. Er führt die Firma Automeister und auch eine Immobiliengesellschaft mit zahlreichen Einzelhandelsflächen im Emsland und auch in Büren (Toom, Volksbank Paderborn). Auf seine Initiative hin sind auf dem Markt zuletzt Sitzgruppen aufgestellt worden. Stich hat in den vergangenen Monaten rund 30 Gewerbetreibende und Hausbesitzer (Vermieter) zusammengeführt, um leer stehende Ladenlokale wieder mit Leben zu füllen. "Bock auf Büren" heißt das Motto der Runde. Die Sprecherin der Stadt Büren nennt diese Projektgruppe "Standortgemeinschaft Innenstadt". Eine Geschäftsbeziehung zu Stich bestehe nicht. In einer "Ad-hoc-Aktion", räumt Stich ein ("politisch nicht engagiert"), habe er bei Geschäftsinhabern in der Innenstadt Unterschriften gesammelt. Diese hat Bürgermeister Burkhard Schwuchow zum Anlass genommen für eine Dringlichkeitsentscheidung in der letzten Sitzung des Bürener Stadtrates (Donnerstag) und des vorgeschalteten Bauausschusses (Dienstag) vor der Sommerpause. Die politischen Gremien sollen eine Veränderungssperre für den Bereich um den Marktplatz und ein Vorkaufsrecht der Stadt für Immobilien beschließen. Mehrere Bewerber für die ehemalige Combi-Markt Immobilie Stich hat durch seine Immobilien im Emsland Kontakte mit Einzelhandels-Anbietern. "Ich führe täglich Gespräche mit potenziellen Mietern, die Interesse an einer Ansiedlung in Büren haben", sagt er. Schon bis Jahresende will er Erfolge vorweisen. Derweil will der Eigentümer der Immobilie, für die der ausgezogene Combi-Betreiber noch drei Jahre Miete zahlen muss, auf jeden Fall einem neuen Lebensmittelmarkt den Vorzug geben. Ihm liegen nach Informationen der NW mehrere Bewerbungen vor. Zur Realisierung eines vergleichbaren Geschäftsangebotes der Branche scheint er nicht auf eine Unterstützung durch die Stadt Büren angewiesen zu sein. Eine Neueröffnung dürfte aber wohl erst 2019 gelingen. Marktkauf-Betreiber Hesse hat an dieser Stelle zur Zeit kein weiteres Interesse.

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