Büren (fin). 1995 hatte der zugezogene Bürener Hans Liedtke, inzwischen verstorben, "Über die früheren Verhältnisse der Juden in Büren" zur Schriftenreihe des Heimatvereins beigetragen. Noch in diesem Jahr will der gebürtige Bürener Heinrich Sprenger, früher beruflich in der Presseabteilung des Kanzleramtes, mitseiner Ehefrau eine neue Schrift über die jüdischen Bürger der Stadt fertigstellen.
In der Mitgliederversammlung des Heimatvereins berichtete der neue Vorsitzende Jürgen Cramer vor 30 Anwesenden über weitere Planungen zur Dokumentation der jüdischen Geschichte in Büren vor 1945. Die Gasse zwischen der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten und der katholischen Vikarie wolle man gern nach einer jüdischen Familie benennen. Zum Gedenken an die früheren Mitbürger möchte der Heimatverein auf Boedts Parkplatz in der oberen Detmarstraße einen Stadtplan mit den Häusern der deportierten und ermordeten Familien aufstellen. Dazu soll ein Hinweis auf den jüdischen Friedhof in der Stadt gestellt werden.
Kassenwart Werner Niggemann stellte dafür Gestaltungsvorschläge vor. Bürens Bürgermeister Burkhard Schwuchow hat bereits seine Bereitschaft zur Unterstützung dieser Projekte zugesichert. Sie sollen von einem Arbeitskreis begleitet werden.
In Augenschein genommen hat der Vorstand in Begleitung von Kreisarchivar Wilhelm Grabe das Stadtarchiv im Bürener Rathaus. Viele alte Dokumente liegen dort in Kartons, deren Papier stark säurehaltig ist. In den nächsten Monaten will sich der Verein Gedanken darüber machen, wie diese Archivalien sicher konserviert werden können. "Vielleicht finden wir jemanden, den wir über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme damit beschäftigen können", so Grabe.
Fritz Deneke hat ein Postkartenbuch mit alten Ansichten nach Vorbild der Partnergemeinde Mittersill angeregt.
Eine kleine Bilanz zog der Vorsitzende Cramer im Auftrag von Reinhard Kurek zur Mittelmühle. Durch das technische Denkmal wurden im vergangenen Jahr 115 Einzelpersonen und mehrere Schulklassen geführt. Die drei verbliebenen Mühlenführer sind Kurek, Karl Glahe und Ortsvorsteher Wigbert Löper.
Noch nicht in Gang gekommen ist ein von Cramer angeregter Plattdeutscher Kreis in der Kernstadt. Nur zwei Anmeldungen deuten darauf hin, dass in der Stadt früher das Platt nicht mehr weit verbreitet war.
Der Arbeitskreis Natur und Umwelt wird bislang allein von Gerhard Mundschick mit Leben gefüllt. Er hat an den Schulen im benachbarten Eringerfeld (Geseke) eine Bienenzucht-Arbeitsgemeinschaft aufgebaut. "Schade, dass sich in Büren keine Schule dafür gefunden hat", bedauerte der Berufsschullehrer.