Borchen. Durch das Weiterbildungsgesetz des Landes NRW aus dem Jahr 1974 wurden die Kommunen verpflichtet, Volkshochschulen in kommunaler Trägerschaft zu errichten. Am 7. März 1977 beschloss der Rat der Gemeinde einstimmig den Anschluss an die VHS Paderborn. Mit Peter Bonk wurde der erste Zweigstellenleiter bestellt, ihm folgte ab dem Studienjahr 1980/81 Günter Vonde.
Ab dieser Zeit hatte Günter Vonde die VHS 23 Jahre ehrenamtlich geführt und geprägt. Besondere Merkmale der damaligen Jahresprogramme waren Veranstaltungen aus dem Bereich der Heimat- und Ortsgeschichte, Exkursionen im heimatlichen Raum, Veranstaltungen für Senioren und Neubürger und vieles mehr – alles mit großem Erfolg organisiert.
Die Zweigstelle Borchen zeigte trotz Anbindung an die VHS Paderborn immer ein besonderes eigenständiges Gesicht. In dieser Zeit bewegte sich die Weiterbildungsdichte zwischen 50 und 60 Unterrichtsstunden pro 1.000 Einwohner. Der Rat bestellte im Dezember 2003 einstimmig Eberhard Poguntke zum neuen Zweigstellenleiter, der als Nachfolger von Günter Vonde die erfolgreiche Arbeit für die Volkshochschule in der Gemeinde ab dem Studienjahr 2004/2005 fortführt.
Neues, moderneres Gesicht
Ein weiterer Generationswechsel vollzog sich im Semester 2004/2005 in der VHS Paderborn. Horst Kappe, der besonders für die Belange der VHS-Borchen zuständig war, ging in den Ruhestand; Claudia Bürger aus Borchen übernahm. Der Zweigstellenleiter Eberhard Poguntke verlieh der VHS Borchen durch einen eigenen Internetauftritt ein neues, moderneres Gesicht.Defizitäre Kurse wurden aus dem Programm genommen. Weitere, neue Bildungsaufträge zeigten sich im Angebot der VHS Borchen im Rahmen der „Jungen VHS“, der „Generation 55 Plus“ und der „Weiterbildung auf Bestellung“ für Unternehmen, Schulen und Einrichtungen.
Erstmalig machte es im Jahr 2009 eine Kooperation der VHS mit der Deutschen Montessori-Vereinigung möglich, dass eine zweijährige Zusatzausbildung für alle in pädagogischen Berufen Tätigen in der Grundschule Dörenhagen angeboten und mit Diplomen abgeschlossen wurde.
Ein besonderes Anliegen ist der VHS immer wieder die Heimat- und Ortsgeschichte. Eine besondere Vortragsreihe zum 100-jährigen Jubiläum der ehemaligen Mallinckrodtschule in Nordborchen ermöglichte es 2012 der ehemaligen Direktorin Elisabeth Epping, durch ihre erlebten Schilderungen und brillanter Rhetorik für ein volles Haus zu sorgten und die Zuhörer zu begeistern.
Sprachkurse sind gefragt
Unverändert über die Jahrzehnte in der VHS gefragt sind Sprachkurse. Englisch hat hier die Nase vorn und aus einigen Sprachkursen sind zwischenzeitlich feste Gruppen gewachsen. Die Bereiche Sport und Entspannung, internationale Kochkurse sind nach wie vor gut nachgefragt; besondere Kurse wie „die Vielfalt mediterraner Weine“, „Irischer Whiskey“, „Bier brauen“ oder „Imkerei für Anfänger/innen“ sind immer ausgebucht. Im musikalischen Bereich hat das Erlernen des Gitarrespielens die Nase vorn. Ein besonderes Highlight im VHS-Angebot ist die seit Jahren regelmäßig stattfindende Drei-Tages-Tour mit dem Bürgermeister, die in diesem Jahr in das Frankenland führt.Der VHS Zweigstellenleiter Eberhard Poguntke und die Fachbereichsleiterin Claudia Bürger (VHS Paderborn) freuen sich sehr, dass die Nutzer die Kursangebote zu schätzen wissen. Denn die jährliche Durchführungsquote ist auf hohem Niveau und mit einer Weiterbildungsdichte zwischen 75 und 85 Unterrichtsstunden pro 1.000 Einwohner in Borchen gut aufgestellt.