Das Paderborner Land hilft den Flutopfern

Kreis Paderborn. Große Hilfsbereitschaft für die Opfer der Flutkatastrophe der vergangenen Tage in West und Süddeutschland: In Bad Wünnenberg haben Bürgerinnen und Bürger am Samstag auf Initiative der Haarener Spedition Keimeier und Finke etwa 100 Tonnen an Waren für notleidende Menschen und für den Wiederaufbau gespendet. Zudem sind weiter Einsatzkräfte aus dem Kreis im Katastrophengebiet im Einsatz. Eigentlich waren in Haaren zwei Sammeltage geplant, doch schon Samstagabend stand fest: Die Kapazitäten der Spedition sind erschöpft. Froh über die Solidarität ist vor allem Spediteur Franjo Finke. Er hatte mit seinem Team am Freitag die Idee zur Hilfssammlung. Um 18.30 Uhr traf er sich mit Bürgermeister Christian Carl, der die Unterstützung der Stadt zusagte. Über soziale Medien wurde der Aufruf gestreut und schon am Samstagabend waren sechs Auflieger gefüllt, wie Carl im Gespräch mit der NW berichtet. Die Bürger hätten Kleidung und Hygieneartikel vorbeigebracht, aber auch Schüppen und Schubkarren gingen auf die Reise ins Katastrophengebiet. Die Stadt will sich in den kommenden Tagen darum kümmern, wo die Waren abgeliefert werden können. &bdquo;Wir wollen die Güter nicht streuen, sondern zielgenau helfen", sagt der Bürgermeister. Zusätzlich wurde in Bad Wünnenberg ein Spendenkonto eingerichtet. Schon nach wenigen Stunden sei die Summe auf einen fünfstelligen Betrag angewachsen, sagt Carl. Auch für dieses Geld will die Stadt in Absprache mit Keimeier und Finke einen Empfänger finden. Das Spendenkonto der Stadt mit dem Stichwort &bdquo;Fluthilfe" hat die IBAN DE 10 4765 0130 1010 1711 53. Ebenfalls zu Geldspenden für die so gebeutelten Flutopfer rufen die Schützenbruderschaften im Erzbistum auf. Diözesanbundesmeister Mario Kleinemeier und Diözesanjungschützenmeister Daniel Fromme haben einen Aufruf mit der Bitte um Spenden verschickt. Der Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften bittet um Spenden auf das Konto mit der IBAN DE 49 4726 0307 0011 0200 01 unter dem Stichwort &bdquo;Fluthilfe 2021 Schützen". Strömungsretter aus Büren sind gefragt Ganz handfeste Hilfe im Katastrophengebiet leisten neben Feuerwehren und dem THW aus dem Kreis Paderborn auch Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Während einige aus den Ortsgruppen Brakel, Büren, Natzungen und Paderborn nach 36 Stunden Einsatz aus dem Katastrophengebiet zurückkehrten, wurden spezielle Strömungsretter aus Büren erneut alarmiert. Das teilt der DLRG-Bezirk Hochstift-Paderborn mit. Der Einsatz der Bürener sei für mehrere Tage direkt im besonders betroffenen Gebiet Erftstadt vorgesehen. Am späten Mittwochabend sei zunächst ein Vollalarm aller im Katastrophenschutz eingebunden DLRG-Kräfte aus den Kreisen Paderborn und Höxter erfolgt. Noch in der Nacht verlegten Trupps aus Brakel, Büren, Peckelsheim und Warburg in den Märkischen Kreis. Hier erfolgte der Einsatz in Altena und Iserlohn. Die Rückkehr erfolgte am späten Donnerstagabend. Weitere Einsatzkräfte aus Brakel, Büren, Natzungen und Paderborn wurden am frühen Donnerstag in das Gebiet um die Steinbachtalsperre beordert. Vornehmlich übernahmen sie Evakuierungsaufgaben und sicherten das Gebiet für einen möglichen Dammbruch. &bdquo;Freitagnacht konnten wir sie nach 36 Stunden wohlbehalten in ihren Heimatstandorten zurück begrüßen", heißt es in der Pressemitteilung. Insgesamt waren in Spitzenzeiten am Mittwoch 35 Wasserretter aus dem Hochstift im Einsatz. Dabei handelte es sich um Taucher, Strömungsretter, Bootsführer und Führungspersonal. Freitagnacht erfolgte die erneute Alarmierung für fünf Bürener Strömungsretter. Auf Anforderung des Landes rückte am Samstag zudem das Hochleistungs-Feuerlöschsystem, das an der Kreisfeuerwehrzentrale in Ahden stationiert ist, ins Hochwassergebiet um Euskirchen aus. Die Hochleistungspumpe kann nicht nur große Mengen Löschwasser über eine längere Wegstrecke fördern, sondern ist auch als Lenzpumpe einsetzbar. Pro Minute können 8.000 Liter Wasser über die standardmäßigen 125-Millimeter-Schläuche gefördert werden. Mit Hochwasserpumpen und 300-Millimeter-Schläuchen sind im Lenzbetrieb bis zu 50.000 Liter pro Minute möglich. Betrieben wird das System im Kreis von Einsatzkräften der Feuerwehren Salzkotten und Lichtenau. Das Hilfsteam ist auf einen längerfristigen Einsatz eingestellt. Die am Freitag ins Katastrophengebiet entsandte Einheit Betreuungsplatz 500 hat ihre Arbeit beendet und ist am Samstag in den Kreis Paderborn zurückgekehrt.

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