Bad Wünnenbergs Bürgermeister-Anwärter diskutieren

Bad Wünnenberg.Die Kommunalwahl am nächsten Sonntag rückt immer näher. Es geht also auch für Bad Wünnenbergs Bürgermeisterkandidaten in den Endspurt. Am Freitag hatten Christian Carl (CDU), Nadine Dubberke (Bündnis 90/Die Grünen), Ingmar Reisige (FDP) und Stefan Stachowiak (SPD) eine letzte Chance, die Bürger im Rahmen einer Podiumsdiskussion von sich zu überzeugen. Moderiert wurde der Abend in der Bleiwäscher Schützenhalle vom Organisator Gisbert Henkel. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Bewerber hatten sie die Möglichkeit, sich in einem Vortrag von jeweils drei Minuten zu fünf vorbereiteten Themen zu äußern. Der Standort des Rathauses Für CDU-Kandidat Carl ist klar: &bdquo;Das Rathaus muss dorthin, wo es am wirtschaftlichsten ist." Deshalb argumentiert er für einen Neubau in Fürstenberg. Gleichzeitig soll der Spankenhof in Bad Wünnenberg zu repräsentativen Zwecken aufgewertet werden. Kritik folgte von Reisige. Dieser Vorschlag sei bereits Anfang des Jahres von der FDP geäußert worden. Auch wenn sie die Digitalisierung vorantreiben wollen, soll doch ein Verwaltungsgebäude in Fürstenberg entstehen, bei dem Bürgernähe und Service im Vordergrund stehen. Dubberke äußert ebenfalls Kritik an dem Prozess: &bdquo;Die Grünen hätten sich dafür eingesetzt, dass erstmal die Menschen gefragt werden." Deshalb könnten sie diese Situation jetzt nur noch &bdquo;ausbaden", so Dubberke. &bdquo;Wir müssen jetzt endlich gemeinsam eine Lösung finden", fordert Stachowiak. Die anfangs bevorzugte Modernisierung des Rathauses schließt er noch nicht aus. Er verspricht jedoch, als erste Amtstat das Gutachten den Bürgern vorzustellen – einen Plan, den auch seine Mitbewerber befürworten. Stadtentwicklung Die Schaffung von Bauplätzen ist ein großes Thema. Doch Stachowiak weiß: &bdquo;Es wird schwierig, neue Baugebiete zu erwerben." Deshalb argumentiert er für die Binnenverdichtungen zum Schutz der Landwirte, wie Reisige und Carl. &bdquo;Menschen jeder Einkommensklasse sollen in Bad Wünnenberg Wohnraum schaffen und finden können", sagt Reisige. Er verspricht die Bekanntmachung von Förderprogrammen und die Förderung von privatwirtschaftlichen Initiativen zur Schaffung von Familien und Senioren gerechten Wohnraum. In Neubaugebieten wollen die Grünen sich für eine Aufklärung zur nachhaltigen Gestaltung und mehr Sicherheit auf den Radwegen einsetzen, so Dubberke. Doch auch eine Investition in die Straßen und Wirtschaftswege der Dörfer sei Stachowiak zufolge dringend notwendig. Weiterhin fordern die Vertreter der FDP und CDU eine Umgestaltung der Mittelstraße zur Steigerung der Attraktivität. Klimaschutz &bdquo;Es geht bei der nachhaltigen Gestaltung von Veranstaltungen und dem Arbeiten mit nachhaltigen Materialien im Städtebau schon los", sagt Dubberke zum Thema Klimaschutz. Aber auch den Menschen die Bedeutung von Regionalität und damit die Wichtigkeit der Landwirtschaft zu vermitteln, ist ihr ein Anliegen. Durch reduzierte Preise und geänderte Taktungen will Carl den öffentlichen Verkehr wieder attraktiver gestalten. Klimaschutz möchte er vor allem den Jugendlichen, durch das Pflanzen neuer Bäume, näher bringen. Stachowiak verweist auf den Klimaschutzmanager in Lichtenau und möchte einen solchen Ansprechpartner auch für Bad Wünnenberg gewinnen. Reisiges Partei setzt nicht auf Verbote, sondern einen Ausbau der Ladesäulen. Bad Wünnenberg soll eine Modellregion für innovative Energien werden. Er spricht sich jedoch gegen einen Ausbau der Windkraft aus. Wirtschaftsstandort &bdquo;Wir werden das Gewerbegebiet erweitern, aber wir sollten genauer hinschauen, an wen wir unsere wenigen Flächen vergeben", erklärt Stachowiak. Für Dubberke müssen neue Betriebe deshalb ökologisch nachhaltig sein. Auch Carl ist es ein Anliegen, die Landwirtschaft durch einen kontrollierten Flächenverbrauch zu schützen. Er präsentiert außerdem die Idee, in Haaren ein Ausbildungszentrum zu schaffen. Zur Stützung der Wirtschaft sieht Reisige Steuerstundung und -reduzierungen als Möglichkeiten. Darüber hinaus möchte er interkommunale Partnerschaften schaffen und die Unternehmensgründung in Bad Wünnenberg erleichtern. Für Dubberke ist Tourismus ein zentrales Thema. Dafür müssen mehr Events in den Dörfern geschaffen werden. Die Folgen der Corona-Krise Carl sieht einen Nachholbedarf bei der Digitalisierung der Schulen und der Verwaltung. Gleichzeitig muss der Tourismus ihm zufolge gestärkt werden. Reisige plädiert dafür, den Gewerbesteuersatz zu senken, damit Gewinne zur Stärkung des Eigenkapitals genutzt werden können. Ein vorzeitiges Absagen der Veranstaltungen hält er jedoch für nicht sinnvoll. Dubberke setzt hingegen auf Digitalisierung der Veranstaltung und Regionalität der Produkte. Stachowiak betont die Wichtigkeit eines funktionierenden Sozialsystems und einer vernünftigen Verwaltung sowie kreative Alternativen für abgesagte Veranstaltungen.

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