Bad Lippspringe

Nasenbluten unter der Lupe

Jonas Höddinghaus (12) wurde von Prof. Dr. Benedikt J. Folz in der HNO-Klinik in Bad Lippspringe erfolgreich behandelt. | © FOTO: HEIKO APPELBAUM

14.12.2013 | 14.12.2013, 10:30

Bad Lippspringe. Benedikt J. Folz, Chefarzt der Hals-Nasen-Ohren-Klinik in Bad Lippspringe, hat gemeinsam mit zwei Kollegen das kindliche Nasenbluten weiter erforscht.

Sein Fazit: Die Gründe für dieses Phänomen wurden bisher nicht eingehend genug untersucht. Mithilfe der Videoendoskopie haben er und seine Kollegen Martin Harlfinger aus Wermelskirchen und Jochen A. Werner aus Marburg die Anatomie der Gefäße untersucht, die bei der Entstehung von Nasenbluten eine Rolle spielen.

"Bisher war man davon ausgegangen, dass Gefäße aus oberen Anteilen der Nase sowie vom Nasenboden für die Blutungen verantwortlich sind", sagt Folz. "Wir konnten aber belegen, dass in über 90 Prozent der untersuchten Fälle die Blutungen ihren Ursprung ausschließlich am Nasenboden beziehungsweise an der Schleimhaut in der Nasenscheidewand haben. Dies ist für die Therapie von Bedeutung, damit die richtigen Gefäße verödet werden."

Generell unterscheide man beim kindlichen Nasenbluten zwei Ursachen: Der Klassiker ist der Schlag auf die Nase - etwa durch einen Ball oder eine Faust. Hier müsse dann zunächst untersucht werden, ob das Nasenbein in Mitleidenschaft gezogen ist. "Kindernasen sind noch etwas flexibler, hier ist die Gefahr einer dauerhaften Schädigung geringer, als bei Erwachsenen", sagt Folz.

Weitaus häufiger habe Nasenbluten jedoch anatomische Ursachen. Hier haben die Forscher dank der Videoendoskopie mit Hilfe von Bildern erstaunliches entdeckt. Die Ergebnisse sind im frei zugänglichen Internet-Magazin "Otolaryngology" veröffentlicht.