In Bad Lippspringe sind die Kürbis-Dinos los

Bad Lippspringe. Nach 65 Millionen Jahren sind die Dinosaurier zurück in Bad Lippspringe. Nicht aus Fleisch und Blut, sondern als Holzmodelle, die mit tausenden Kürbissen behangen sind. Zehn solcher Gemüse-Skulpturen sind auf dem Gelände der Gartenschau verteilt und sieben Wochen lang die Hauptattraktion des ersten Lippspringer Kürbisfestivals, von dem sich die Veranstalter bis zum 31. Oktober viele Besucher erwarten. Für den Aufbau ist ein Event-Team aus der Schweiz verantwortlich, rund die Hälfte der etwa 40.000 Kürbisse stammen aber ganz aus der Nähe. Die meisten vom Hof von Andrea Mertens aus Marienloh: &bdquo;Wir bauen seit zehn Jahren Kürbisse an, aber für diese Anfrage mussten wir unsere Anbaufläche verzehnfachen", verrät die Landwirtin. Und ihre Familie hat es offenbar überragend hingekriegt, wie Stefan Hinner, der kreative Kopf des Schweizer Teams findet: &bdquo;Es sind die besten Kürbisse, die ich in diesem Jahr gesehen habe." Sein Team ist seit 2000 auf Kürbisfestivals spezialisiert. Jährlich werden in der Schweiz und in Deutschland acht oder neun ausgerichtet, in diesem Jahr geht es um die Dinos. Für die weitere Deko in Stadt und Park haben fleißige Helfer von Bauhof und Gartenschau-Team gesorgt. &bdquo;Bad Lippspringe bietet eine perfekte Kulisse für die Skulpturen", sagt Hinner. Ferdinand Hüpping, Co-Geschäftsführer der Gartenschau meint: &bdquo;Sie passen wunderbar in den Park und bieten den Besuchern viel zum Entdecken." Verteilt sind sie nicht über das gesamte Parkgelände, der Rundgang führt aber familienfreundlich an den Spielplätzen vorbei, nur die Mersmannteiche sind ausgespart. Anders als beim Waldleuchten, das in zweieinhalb Wochen 20.000 abendliche Besucher anzog, gilt während des Kürbisfestivals keine Maskenpflicht. Nur das Mitführen eines Mund-Nasen-Schutzes ist Pflicht. Sortenschau mit 250 verschiedenen Kürbissen Besucher können an den Dinos eine üppige Bandbreite verschiedenster Kürbisse erspähen. Ob &bdquo;Yellow Mellow", &bdquo;Polarbear" oder &bdquo;Ufo-Kürbis" – an vielen Stellen sind skurrile Formen und seltene Farben zu sehen. Dass Kürbisse – zu denen auch Zucchini zählen – deutlich mehr sind als nur der Supermarkt-Hokkaido, zeigt die Sortenschau auf dem Festivalgelände. 250 verschiedene von Mini bis groß sind ausgestellt und mit Namen versehen. Während sich wohl eher die Großen von diesem Skurrilitätenkabinett begeistern lassen, sind die kleinen Besucher vor allem von den Dinos fasziniert. So auch Familie Sprink aus Brilon, deren Söhne am Eröffnungstag mit großen Augen die Skulpturen von Triceratops, Diplodokus oder Tyrannosaurus rex bestaunen. Erwachsene können auf Infotafeln all das über Dinos lernen, was viele Kinder eh schon wissen. Dort nicht zu lesen ist jedoch, wie die Kürbis-Tiere entstehen. Doch Stefan Hinner lüftet das Geheimnis: &bdquo;Wir haben jeden Kürbisstiel angebohrt und die einzelnen Früchte per Kabelbinder ans Drahtgeflecht der Skulptur gehängt." Bei den größten Exemplaren im Park sind 5.000 Kürbisse verbaut. Wenn das Bad Lippspringer Festival endet, werden die Kürbisse – fast alle sind essbar – kostenlos an Besucher abgegeben. Bis dahin dient die Kulisse aber noch für diverse Einzelevents. So steigt am Sonntag, 20. September, eine Wiegemeisterschaft, bei der Hobbygärtner ihre mächtigsten Exemplare vergleichen. Später folgen unter anderem ein Suppenfest, ein Erntedanktag und ein Schnitzfestival. Wer unterwegs auf den Geschmack gekommen ist, kann an der großen Fontäne auch Kürbisse kaufen. Familie Mertens betreibt dort einen Stand. Für Jahreskarten-Inhaber ist der Eintritt zum Kürbisfestival kostenfrei. Ansonsten zahlen Erwachsene fürs Tagesticket 9,50 Euro sowie Kinder von 3 bis 17 Jahren einen Euro. Auf dem Gelände ist auch die Gastronomie geöffnet. Details unter: www.gartenschau-badlippspringe.de.

Meistgelesen