Gemüse-Giganten erobern die Bad Lippspringer Gartenschau

Bad Lippspringe. Die Dinos kommen nach Bad Lippspringe. Mindestens zehn Urzeitriesen sollen ab dem 11. September 2020 den Gartenschaupark bevölkern und für staunende Besucher sorgen. Da lebende Exemplare seit 66 Millionen Jahren aber nicht mehr zu bekommen sind, werden Triceratops, Tyrannosaurus Rex & Co. kurzerhand nachgebaut - und zwar mit Kürbissen. Die Dinos sollen ein Höhepunkt des neuen siebenwöchigen Kürbisfestivals auf dem Gelände werden und könnten, so hoffen die Orgainsatoren, den Verkauf von Dauerkarten ankurbeln. Die Jahrestickets erlauben den Eintritt zu sämtlichen Veranstaltungen 2020 und werden seit Freitag verkauft. Die Preise bleiben laut Bürgermeister Andreas Bee, Aufsichtsratschef der Gartenschau, stabil - trotz der kostspieligen Kürbisparade. "Ich freue mich da richtig drauf und hoffe, dass es brummt", sagt Bee beim Anblick von Bildern aus Ludwigsburg, Kaiserslautern und Erfurt. In diesen Städten bietet die organisierende Schweizer Eventagentur bereits Ähnliches an. Aus Ludwigsburg ist zu hören, dass die dortige "Kürbisausstellung" rund ums Barockschloss ein großer Besuchermagnet ist. "Die Partnerschaft mit der Agentur ist langfristig angelegt", sagt Ferdinand Hüpping, der Bad Lippspringer Gartenschau-Geschäftsführer. "Wir kalkulieren aber erstmal vorsichtig bei den Besucherzahlen." Für 2021 könnte das Kürbis-Festival mit dem Motto Wald fortgesetzt werden. Die bisherigen Veranstaltungen bleiben Im Rückblick sind die Badestädter zufrieden mit der Nach-Landesgartenschau-Ära. Im Jahr 2018 kamen 120.000 Menschen aufs Gelände, auch für 2019 werde es auf diese Zahl hinauslaufen, sagt Bee. Zur LGS 2017 waren 680.000 Gäste gepilgert. "Aber die Menschen erwarten weitere Attraktionen", erläutert der Bürgermeister den Willen der Verantwortlichen, Attraktivität und Nachhaltigkeit des Geländes zu steigern. Vor der Landesgartenschau hatte die Stadt laut Hüpping jährlich rund 280.000 Euro für den betagten Kaiser-Karls-Park aufgewendet. Mit der LGS habe sich der Aufwand jährlich um etwa 150.000 Euro erhöht. Dank höherer Einnahmen koste das modernisierte und mittlerweile mehrfach preisgekrönte Gelände die Stadt aber etwa den selben Betrag wie der vorherige "Blümchen-Kurpark" (O-Ton Hüpping). Auch 2020 bleiben dem Gelände im Jahresverlauf die diversen kleinen Events wie Tantztee und Donnerstags-Konzerten erhalten. Aber nach den zuletzt erfolgreichen Höhepunkten Waldleuchten (März) und Parkbeleuchtung (August) mit jeweils 15.000 Besuchern sei speziell im Herbst noch Luft für Veranstaltungen im Programmkalender. So passte die Idee von Gartenschau-Mitabeiterin Rehana Rühmann voll ins Konzept. Sie kannte die Ludwigsburger Kürbis-Ausstellung und brachte damit das Gemüse in Bad Lippspringe ins Rollen. Neben den Mega-Skulpturen aus rund 40.000 Kürbissen, die im Herbst im Gelände verteilt werden, sollen an Wochenenden auch Kürbis-Schnitz-Aktionen oder eine Kürbis-Regatta auf den Mersmannteichen stattfinden. Dazu werden Riesenkürbisse ausgehöhlt und die Paddler nutzen sie als Boote. Doch die Planungen von Hüpping und seinen Kollegen sind noch nicht abgeschlossen: "Das Interesse auch aus der Umgebung ist groß", bericht er aus Vorgesprächen. Besonders mit Landwirtschaft und Gastronomie sind Kürbis-Kooperationen angedacht. Saison wird verlängert Mit dem neuen Festival dehnt die Gartenschau auch ihre Hauptsaison um 14 Tage aus, denn die Kürbis-Wochen enden passenderweise erst mit dem Halloween-Tag am 31. Oktober. Das irisch-amerikanische Fest ist längst auch in Deutschland angekommen, und vor immer mehr Häusern sind dann verzierte Kürbisse zu sehen. Die Gartenschau-Dauerkarten 2020 kosten für Erwachsene (inklusive Kinder) 37,50 Euro, Familien mit zwei Erwachsenen und Kindern/Enkeln zahlen 75 Euro. Ab dem 13. Januar erhöhen sich die Preise um jeweils fünf Euro. 2018 wurden 8.100 Jahreskarten verkauft, 2019 sank die Zahl auf 5.500 Stück. Tickets gibt es bei der Gartenschau und im Internet unter www.gartenschau-badlippsringe.de

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