Bad Lippspringer Tafel hört Ende März auf

Bad Lippspringe/Schlangen. Die Bad Lippspringer Engel hören Ende März auf. Der Tafel fehlen dann Räumlichkeiten, in denen sie auch künftig hilfsbedürftige Menschen regelmäßig mit Lebensmitteln versorgen kann. Die Vorsitzende der Engel, Monika Peters, bedauert diesen Schritt. &bdquo;Das tut mir für meine Kunden leid", sagt sie auf NW-Nachfrage. &bdquo;Ich hoffe, dass vielleicht die Tafel Paderborn einspringt." Bisher haben die Engel ihre Ausgabestelle im ehemaligen Lehrschwimmbecken der Gesamtschule Bad Lippspringe-Schlangen. Da die Schule jedoch weiter wachse und zum Schuljahr 2019/20 die gymnasiale Oberstufe an den Start gehe, würden räumliche Veränderungen in größerem Umfang notwendig, wie die Stadt Bad Lippspringe in einer Pressemitteilung schreibt. Unter anderem sei geplant, das Lehrschwimmbecken in ein Selbstlernzentrum umzubauen. Hier solle eine moderne Bibliothek mit Computerarbeitsplätzen entstehen, ein Teil des Gebäudes werde auch in das Kurs- und Unterrichtsprogramm der Schule einbezogen. Ferner geplant seien hier eine neue Toilettenanlage, ein Büro für den Hausmeister sowie ein dringend benötigter Lagerraum. Stadt kündigt Mietverhältnis Mit dem Schulumbau, der im Frühjahr beginnen soll, stände das ehemalige Lehrschwimmbecken dem Verein nicht mehr zur Verfügung. Eine Kündigung des Mietverhältnisses zum 31. März war deshalb notwendig, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bad Lippspringe. Seit Anfang September befände sich die Stadt im Gespräch mit Monika Peters. Dabei ging es vor allem um einen neuen Standort für die Ausgabe. Bürgermeister Andreas Bee zufolge sei es naheliegend, dem Verein eine Immobilie zur Verfügung zu stellen, die sich im Besitz der Stadt befinde oder von der Stadt bereits angemietet sei. So hätte der Verein seine ehrenamtliche Arbeit weiter ohne Miet- und Nebenkosten fortsetzen können. Doch es gibt keine freien städtischen Räume. Und Bürgermeister Bee habe immer gesagt, dass die Stadt die Miete für ein Ladenlokal nicht übernehme, betonte Peters. Die leer stehenden Wohncontainer im Bereich der früheren Mechanischen Weberei seien kurzzeitig eine Option gewesen. Die Engel-Vertreter gaben aber zu bedenken, dass dieser Standort für einige Hilfsbedürftige nur mit dem Bus zu erreichen wäre. Auch müsste der Vorplatz zu den Wohncontainern umfassend gepflastert werden, da viele Betroffene mit dem Rollator kämen. Neue Ausgabestelle gesucht Die Überlegungen für eine neue Ausgabestelle konzentrierten sich daher auf das Gebäude, in dem bisher der Kolpingshop untergebracht war. Die Kolpingsfamilie hatte die Ausgabestelle 2016 gegründet, um vor allem die ankommenden Flüchtlinge und Asylbewerber mit Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen. Inzwischen habe die Nachfrage stark nachgelassen, und der ehrenamtlich betriebene Shop wurde auf Wunsch der Kolpingsfamilie zum 31. Dezember geschlossen. Die Räumlichkeiten wären nach übereinstimmender Auffassung von Stadt und Bad Lippspringer Engel ideal gewesen. Der Kolpingshop, den die Stadt 2016 angemietet hatte, wäre an die Engel kostenfrei weitervermietet worden. Bei einem Gespräch zwischen Peters und dem Eigentümer der Immobilie habe sich dann überraschend heraus gestellt, dass dieser den Mietvertrag mit der Stadt nicht fortsetzen wollte, weil er das Gebäude nach eigenen Angaben selbst benötigte. Einen Tag später ging die Kündigung im Rathaus ein. In Absprache mit der Stadt Bad Lippspringe habe Monika Peters dann versucht, geeignete Räumlichkeiten auf dem Bad Lippspringer Immobilienmarkt zu finden. Ein sehr konkretes Angebot für ein leer stehendes Ladenlokal in der Detmolder Straße lag vor. Der Mietpreis hätte 1.000 Euro monatlich betragen plus Nebenkosten. Diese Summe hätte die Stadt schultern müssen. Und dafür wäre die Zustimmung des Rates im Zuge der anstehenden Haushaltsberatungen notwendig gewesen. Bürgermeister: "Nicht Aufgabe der Stadt" &bdquo;Natürlich leisten die Bad Lippspringer Engel eine sehr verdienstvolle ehrenamtliche Arbeit. Es ist aber nicht zu allererst Aufgabe des Stadt, für die notwendigen Räumlichkeiten zu sorgen und dann allein für die Kosten von in dem Fall mindestens 15.000 Euro pro Jahr aufzukommen", macht Bürgermeister Bee deutlich. Die Stadt sei auch in Zukunft gesprächs- und hilfsbereit: &bdquo;Ich habe den Bad Lippspringer Engeln angeboten, einen öffentlichen Aufruf zu starten. Vielleicht, so meine Hoffnung, findet sich so noch jemand, der eine Immobilie dem Verein zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellt." Diesem Vorschlag folgte Vereinsvorsitzende Peters nicht. Stattdessen teilte sie Bee in einer E-Mail vom 28. Dezember mit, dass der Verein seine Tätigkeit zum 31. März diesen Jahres einstellen und sich auflösen werde.

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