Bad Lippspringe

Ziel blinder Zerstörungswut

Seniorenbeirat als Initiator der Bücherstube zeigt sich betroffen

11.11.2014 | 11.11.2014, 10:23
(v.l.) Detlef Seidel, Brigitte Tegeler und Jürgen Half vom Bad Lippspringer Seniorenbeirat vor den Trümmern in der Trinkhalle. - © FOTO: KLAUS KARENFELD
(v.l.) Detlef Seidel, Brigitte Tegeler und Jürgen Half vom Bad Lippspringer Seniorenbeirat vor den Trümmern in der Trinkhalle. | © FOTO: KLAUS KARENFELD

Bad Lippspringe (Ka). Die kleine Bücherstube in der Liborius-Trinkhalle ist erneut Ziel blinder Zerstörungswut geworden. Der Seniorenbeirat zeigt sich in einer ersten Reaktion betroffen. "Es ist nicht das erste Mal, dass im Innenraum des historischen Gebäudes randaliert wurde", beklagt Beiratsvorsitzender Detlef Seidel.

"Bereits im vergangenen August haben Unbekannte solange auf ein Doppel-Bücherregal eingeschlagen, bis es auseinander fiel." Für den Seniorenbeirat, der die Idee für eine Lesestube hatte, stellt sich nun die Frage: Wie soll es weitergehen? Seidel zufolge wurde bereits bei der örtlichen Polizei Anzeige erstattet - ein greifbares Ergebnis liege bis heute aber nicht vor.

Einige Mitglieder des Seniorenbeirates hätten sich deshalb dafür ausgesprochen, die Lesestube über kurz oder lang zu schließen. Diesen vermeintlichen Erfolg wollen andere Beiratsmitglieder den unbekannten Tätern nicht gönnen. "Ein guter Anfang wäre gemacht, wenn wir kurzfristig ein oder mehrere Ersatz-Bücherregale bekämen", macht Jürgen Half deutlich. "Wir hoffen da auf die Hilfe von Sponsoren. Es wäre schön, wenn jemand ein geeignetes Regal zur Verfügung stellen würde."

Um weiteren Attacken vorzubeugen, sollte nach Meinung des Seniorenbeirates auch der nächtliche Schließmechanismus an der Eingangstür zur Liborius-Trinkhalle überprüft und gegebenenfalls geändert werden.

Aber nicht nur die blinde Zerstörungswut in der Trinkhalle sorgt für Betroffenheit. Kopfzerbrechen bereitet Seidel und Kollegen auch "das fragwürdige Verhalten einiger Zeitgenossen, die glauben, in der Trinkhalle kistenweise beschädigte und sogar verschimmelte Bücher entsorgen zu können". Um diesen Müll schnell wieder los zu werden, reiche eine einzige blaue Tonne inzwischen nicht mehr aus.

Und noch etwas stimmt Seidel nachdenklich: "Einige dieser Bücher haben einen Gewalt verherrlichenden Inhalt oder sind aus anderen Gründen für Kinder und Jugendliche nicht geeignet. So etwas ist natürlich nicht akzeptabel und macht schon fassungslos."