Altenbeken/Bad Lippspringe

Der Vergangenheit auf der Spur

Regelmäßige Treffen der Ehemaligen

Wiedersehen: Die Teilnehmer des jüngsten Treffens mit Ortsheimatpfleger Rudi Koch (2. v. r.) vor dem Wahrzeichen von Altenbeken, einer Dampflokomotive der Baureihe 44 aus dem Jahren 1941. | © Gerhard Neufeld

09.03.2016 | 09.03.2016, 16:55
In der Badestadt: Die Nachkriegsklasse mit ihrer Lehrerin Fräulein Spiekermann. - © Gerhard Neufeld
In der Badestadt: Die Nachkriegsklasse mit ihrer Lehrerin Fräulein Spiekermann. | © Gerhard Neufeld

Altenbeken/Bad Lippspringe. Sie gehörte zu einem typischen Nachkriegsjahrgang, die Klasse der evangelischen Volksschule Bad Lippspringe mit ihrer Lehrerin Fräulein Spiekermann. Schon die Haarrolle, aktueller Kopfschmuck der Mädchen in den 1940er Jahren, gibt Aufschluss über die Entstehung des Fotos im Jahr 1947. Schaut man genauer hin, so zeigen sich in einigen Gesichtern auch die Erlebnisse von Krieg und Flucht. Es ist ein Gemisch der Nachkriegszeit von Kindern aus Flüchtlingsfamilien und Ortsansässigen.

Acht Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerin leben nicht mehr und können so nicht an den regelmäßigen Treffen von Ehemaligen teilnehmen, die sich vierteljährlich zusammenfinden, um Erinnerungen an eine dennoch schöne Schulzeit auszutauschen und auch derer zu gedenken, die einmal dazu gehörten. Es sind aber nicht nur schöne Erinnerungen. So kam ein Mädchen ums Leben, als ein alliierter Soldat mit seinem Jeep bewusst in eine Gruppe spielender Kinder fuhr.

Die später ausgeübten Berufe spiegeln einen Querschnitt der Gesellschaft, so etwa Handwerksmeister und Gesellen, Akademiker(innen) und Kaufleute, Techniker und Dienstleister, aber auch ein Pfarrer und ein Pilot. Die Lehrerin (verheiratete Meister) war längere Zeit als Pädagogin in der Karibik aktiv.

Genug Stoff also für rege Gespräche bei den Treffen, so wie zu Jahresbeginn in Altenbeken. Mit dabei als ehemaliger Lokführer und Lokalpolitiker der Altenbekener Rudi Koch, der nach einer Führung zum Viadukt im Café Museumsstübchen mit Informationen über den Eisenbahnort sowie humorigen Anekdoten zum Gelingen des Nachmittags beitrug. Zum Programm zählte auch ein Besuch des Friedhofs, wo das einzige Ehepaar aus der Klasse, Irmgard (Bauermann) und Dieter Berlau seine letzte Ruhe gefunden hat.