Eggeturm zwischen Steinheim und Altenbeken wird nach Brandstiftung repariert

Altenbeken. 2004 wurde auf dem preußischen Velmerstot der Eggeturm errichtet und schnell wurde die knapp 17 Meter hohe Aussichtsplattform ein echtes Wahrzeichen in der Egge. Andreas Bathe vom Forstbetriebsbezirk Kempen war fast jede Woche einmal am Turm, um zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist. &bdquo;Bis auf ein paar Kleinigkeiten war aber nie etwas, der Turm ist robust“, sagt Bathe. Doch am Abend des 4. November 2023 sollte sich das grundlegend ändern. Der Eggeturm stand in Flammen. &bdquo;Da dachte ich: Das war es mit dem Turm. Da ist nichts mehr zu retten“, blickt der Förster zurück. Aber nach aufwendiger Prüfung der Statik stand fest, dass er wieder instand gesetzt werden kann. Läuft alles glatt, soll der Turm schon in diesem Sommer wieder geöffnet werden. In der Novembernacht vor eineinhalb Jahren hatte ein Mann aus Horn-Bad Meinberg das Ziel, sich auf dem Turm das Leben zu nehmen und steckte ihn in Brand. Die Feuerwehr rettete ihn. Laut eines psychiatrischen Gutachtens sei er in einer Psychose gefangen gewesen. Vor dem Landgericht Paderborn wurde er aufgrund seiner psychischen Erkrankung auch nicht verurteilt. Ob der Brandstifter vom Landesbetrieb Wald und Holz noch in Regress genommen werden kann, konnte Matthias Berndt vom Regionalforstamt Hochstift nicht sagen. &bdquo;Die Sache liegt bei unseren Juristen in Münster“, so Berndt. Aber die Finanzierung der Sanierung steht. &bdquo;Wir bekommen eine Sonderzuweisung vom NRW-Ministerium und müssen die Kosten nicht über unser Forstbudget laufen lassen“, erklärte er. 60.000 Euro seien für die Sanierung des Turmes eingeplant gewesen, Stand jetzt liege man sogar knapp darunter. Zum Hintergrund: Eggeturm bei Altenbeken wird durch Brand schwer beschädigt Bevölkerung bot Hilfe und finanzielle Unterstützung an Wie beliebt der Aussichtsturm, von dem man eine einzigartige Aussicht über das ostwestfälische Umland und den Eggekamm hat, war, verdeutlichte Matthias Berndt: &bdquo;Wir haben sehr viele Anrufe oder Mails aus der Bevölkerung bekommen. Viele Menschen aus der Region hängen sehr an dem Turm und wollten helfen, manche boten auch finanzielle Unterstützung an. Uns war klar, dass wir alles in Bewegung setzen, um den Turm wieder aufzubauen.“ Doch es dauerte bis Wald und Holz in die konkreten Wiederaufbaupläne einsteigen konnte. Die Statikuntersuchung ging nicht von heute auf morgen, zudem fehlten auch einige Unterlagen vom Turmaufbau. Doch Hilfe kam aus dem fernen Neuseeland. Dort lebt Mirco Seume. Er war als Student beim Umbau des Turmes 2010 involviert und hatte seine Diplomarbeit darüber verfasst. Diese Arbeit wurde von Jens Kickler, Professor für Holzbau und Baukonstruktion an der Berliner Hochschule für Technik, betreut. Kickler untersuchte auch die Statik des angebrannten Turmes. Nach seinen Berechnungen war klar: Der Turm muss nicht abgerissen werden. &bdquo;Wir erneuern alles, was verbrannt oder angebrannt ist“, erklärt Diplom-Ingenieur Christian Hecker von der Firma Hecker Holzsystembau aus Bredenborn. Und das ist nicht wenig. Von den beiden Plattformen sind mehrere der trapezförmigen Böden, Treppenstufen und Geländer komplett zerstört oder stark in Mitleidenschaft gezogen worden, zudem müssen zwei der stabilen Pfosten beim Aufgang verstärkt werden. Das Unternehmen aus dem Kreis Höxter plant, im Mai mit den Arbeiten zu beginnen. Wenn dann das Wetter mitspielt, könnte laut Hecker der Aussichtsturm im Sommer wieder eröffnet werden. Lesen Sie auch: Wenn Wahn sich entzündet: Warum der Eggeturm zwischen Steinheim und Altenbeken brannte Eggeturm wird vom Forstamt einmal die Woche überprüft Die Firma Hecker hatte vor 21 Jahren den Turm auf der höchsten Erhebung des Eggegebirges (468 m) errichtet und war auch 2010 beim Umbau die ausführende Firma. Nun bekam Hecker Holzsystembau auch beim Ausschreibungsverfahren den Zuschlag - es bleibt also alles in bewährten Händen. &bdquo;Mir liegt der Turm auch am Herzen, ich war ja bei allen Baumaßnahmen immer dabei“, sagt auch Christian Hecker. Förster Andreas Bathe freut sich, dass in seinem Forstbezirk der markante Turm bald wieder besucht werden kann. Und er wird zusammen mit seinen Kollegen wie in den Jahren zuvor einmal wöchentlich den Eggeturm überprüfen.

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