Chaotisch und langatmig

Anke Müller hat in Italien neue Heimat gefunden

Anke Müller auf einer Bank in ihrer italienischen Heimat. |

14.07.2006 | 04.02.2015, 11:50

Bad Oeynhausen/Mailand. 14 Jahre lebt Anke Müller nun schon in Italien. "Es gab sicherlich viele gewöhnungsbedüftige Angelegenheiten hier", sagt sie lachend. "Heute kann ich darüber lachen. Aber es gab viele wütende Momente." Gemeinsam mit Ehemann Gianluca Cecchini und Tochter Alessia lebt die Bad Oeynhausenerin im Hinterland von Mailand.

Fern der Heimat ?" für Anke Müller gilt das schon 18 Jahre. Direkt nach ihrer Ausbildung als Hotelfachfrau zog es die gebürtige Bad Oeynhausenerin 1988 ins Kleinwalsertal. "Dort habe ich ein Jahr als Rezeptionsangestellte gearbeitet", sagt sie.

Wiederum für ein Jahr ging Anke Müller 1991 nach London ins Hotel Mayfair (Green Park), um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. " Es war ein tolles Jahr", sagt sie heute. "Es hat mir beruflich und privat sehr viele neue Erkenntnisse und Eindrücke gebracht." 1992 bekam sie dann die Möglichkeit, nach Italien zu gehen. "Höchstens für ein Jahr." Anke Müller lacht. "Ich wollte eine weitere Sprache lernen und so nahm ich den Bürojob in einer Exportabteilung bei einer amerikanischen Firma an." Dort habe man Englisch gesprochen, und das sei gut gewesen: "Als ich nach Mailand ging, konnte ich außer Pizza, Cappuccino und Spaghetti kein weiteres Wort Italienisch."

Morgens arbeiten, nachmittags zur Sprachenschule. "Ich habe in dieser Zeit sehr viel von Milano und Umgebung gesehen und die Gastfreundlichkeit und Offenheit der Italiener genossen." Zudem habe sie tolle Kollegen gehabt, die ihr beim Italienisch lernen geholfen hätten. "Nach acht Monaten wurde eine Stelle frei und ich wurde gefragt." Anke Müller sagte zu. "Die Arbeit gefiel mir, ebenso die Italiener und ihre Lebensweise." Eine Entscheidung fürs Lebens. In der damaligen Firma lernte sie ihren Mann Gianluca Cecchini kennen.

Noch immer lebt Anke Müller in Mailand. Und fühlt sich wohl: "Zwischenzeitlich habe ich einige Jahre in der Toskana gelebt und gearbeitet. Einfach traumhaft schön", erinnert sie sich. Vor sieben Jahren zog es sie zurück nach Milano. Ins Hinterland. "Inzwischen arbeite ich für eine italienische Tochtergesellschaft einer deutschen Firma mit Hauptsitz in Dinkelsbühl."

Anke Müller wird oft gefragt, ob sie nicht eines Tages wieder nach Deutschland zurückkehren wolle: "Ich bin jetzt 14 Jahre hier und uns geht es prima. Der Gedanke an eine Rückkehr in das kalte und nasse Deutschland kommt mir eigentlich nie." Die fünfjährige Tochter Alessia wachse zweisprachig auf und gemeinsam kämen sie ein bis zwei Mal im Jahr nach Deutschland: Eine Woche zu Weihnachten, eine im August. "Ich möchte diese Besuche auf keinen Fall missen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dort zu leben."