Bad Oeynhausen/Victorville. Philipp Skroblin kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: "Es war das beste Jahr meines Lebens", sagt der 18-Jährige. Ein Jahr lebte er bei einer Gastfamilie in Kalifornien (USA). Kehrte nach einem Jahr mit Temperaturen konstant zwischen 35 und 40 Grad Celsius vor einigen Tagen ins regnerische Bad Oeynhausen zurück. "Ich könnte sofort wieder losfliegen", sagt er schmunzelnd.
Ende August 2006 gings los. Direkt nach Victorville an die kalifornische Küste führt der Weg des Eidinghauseners. "Das liegt im High Desert", sagt er. Zirka eine Stunde von Los Angeles entfernt, direkt an der Route 66. "Das ist absoluter Wüstenbereich, aber keinesfalls saharamäßig", beschreibt Skroblin sein Zuhause auf Zeit. "Der Ort gehört zu den beliebtesten Wohngegenden, weil es im Vergleich zu Los Angeles sehr günstig ist."
Philipp Skroblin ist der Kontakt zu seiner Gastfamilie und den Mitschülern am College leicht gefallen. "Obwohl es am Anfang schon komisch war. Ich kannte ja keinen und musste mich erst einleben", erinnert er sich. Aber mit seiner Familie habe er einen richtigen Glücksgriff gemacht. "Auch sonst habe ich gute Freunde gefunden."
Wöchentlich Los Angeles, Besuche in Newport Beach, Nevada oder auch Las Vegas durften beim Austausch-Jahr in Kalifornien nicht fehlen. "Ich habe dort meinen Führerschein gemacht und war ständig mit dem Auto unterwegs." Und auch seinen Eltern hat Philipp Skroblin beim Besuch zu Weihnachten alle wichtigen Punkte gezeigt. "Ich war sogar in Beverly Hills." Stars hat Philipp Skroblin da allerdings nicht gesehen. "Auf der Straße läuft keiner rum. Und die Tore sind so hoch, das man gerade die Spitze des Hausdaches sieht."
Eines hat den 18-Jährigen besonders beeindruckt: das Verhältnis von Schüler und Lehrer. "Das ist ganz anders als in Deutschland", beobachtete er. "Die Lehrer kümmern sich mehr um die Schüler, der Kontakt ist nicht so oberflächlich wie bei uns. Sie wollen wirklich wissen, wie das Wochenende war oder wie es einem geht." Nur eines, das hat dem Eidinghausener gar nicht gefallen. "Ich bin Tierfreund. Und die Amerikaner haben absolut keinen Respekt vor toten Tieren, die auf den Straßen liegen."
Ein Jahr Kalifornien, ein Jahr, in dem Philipp Skroblin unheimlich viel erlebt hat. "Einmalig war aber mein Weihnachtsgeschenk", sagt er. Damit hätte ihm seine Gastfamilie einen Traum erfüllt: "Ich durfte in Sea World mit den Delfinen schwimmen. Das war einmalig", sagt er schwärmend.
Wenn es nach dem Elftklässler ginge, würde er am liebsten sofort wieder nach Kalifornien fliegen. "Aber bald kommt meine beste Freundin zu Besuch und auch meine Gastschwester Nicole", freut er sich auf August. In den Herbstferien geht es dann für Philipp Skroblin endlich wieder in seine neue zweite Heimat im Südwesten der Vereinigten Staaten. Und auch der Kontakt zwischen Eltern und Gasteltern war und ist herzlich. Und deshalb ist eines bereits sicher: "Die Verbindung soll auf jeden Fall bestehen bleiben."