Bad Oeynhausen/San Francisco. Einmal raus aus der Kurstadt, hinein in die weite Welt. Für Anke Fachmann (28) ist dieser Traum Wirklichkeit geworden. Die Grafik-Designerin macht zurzeit ein Praktikum bei einer kleinen Wochenzeitung in Kalifornien. Eineinhalb Jahre wird sie in San Francisco verbringen. "Diese Erfahrungen werde ich bestimmt nie vergessen", ist sie überzeugt.
Im März hatte Anke Fachmann bereits eine kleine Stippvisite in ihrer neuen Heimat auf Zeit gemacht. "Ich habe vor Ort nach einem Praktikum gesucht", sagt die 28-Jährige. Und wurde fündig: für 18 Monate ist sie nun Grafikerin vom Dienst beim "River News Herald". "Das ist die kleine aber feine Lokalzeitung von Rio Vista und erscheint einmal pro Woche." Rio Vista wiederum liegt in Kalifornien, ist aber mit dem Auto gut ein bis zwei Stunden von San Francisco entfernt. "Es liegt in der wunderschönen Delta Area, direkt am Sacramento River."
18 Monate Praktikum und 30 Tage reisen ?" Anke Fachmann hat sich das J1-Visum ergattert und gleich das Maximum an Aufenthaltszeit angekreuzt. "Das ist ein spezielles Visum für Studenten und junge Berufstätige", erklärt sie. Freundin Heni sammelte Anke Fachmann am Flughafen von San Francisco ein und organisierte ihr ein Zimmer. "Zwischen dem italienischen Viertel North Beach und China Town." Jeden Tag höre man die Cable Car klingeln. Und aus der Dusche habe man einen atemraubenden Blick auf die Skyline der Stadt. "Das hat aber leider bald ein Ende. Ich habe eine WG in der schönen Haight Street gefunden."
Es ist eine reine Frauenrunde, in der die Bad Oeynhausenerin gelandet ist. "Die Kolleginnen sind einfach unschlagbar", urteilt sie. Der härteste Tag ist für Anke Fachmann der Dienstag. Dann ist Produktionstag. "Es kommt durchaus vor, dass man erst gegen 2 oder 5 Uhr morgens im Bett liegt." Dafür genießt die junge Frau dann aber mittwochs ihren freien Tag ?" wenn die Zeitung gedruckt wird.
Schwarzenegger am Kühlschrank
"Mein Praktikum ist sehr lehrreich und vielseitig", sagt sie. "Ich kann sogar eigene Illustrationen einbringen." Außerdem gestaltet sie für Anzeigen für die Kunden und kümmert sich um das Layout. "Gedruckt wird auf dem Laserdrucker und die Zeitung wird dann ,Geklebt?. Sie wird mit Wachs auf dem entsprechenden Papier zusammengeklebt, in die Druckerei gebracht und dort wird der Film von der Vorlage erstellt", erklärt sie den Weg. "Ich war erstaunt, dass noch so gearbeitet wird."
Die Kolleginnen sind nett, das Verhältnis ist locker und auch der Chef sei umgänglich, berichtet Anke Fachmann. "Das wir nur Frauen sind, sieht man an der Reaktion, wenn ein gut aussehender Polizist die Redaktion betritt", sagt sie lachend. Oder am Bild von Arnold Schwarzenegger am Kühlschrank. Den Anke Fachmann übrigens sogar schon in natura gesehen hat...