Wie gefährlich ist diese Straße zwischen dem Kreis Minden-Lübbecke und dem Osnabrücker Land?

Stemwede/Bohmte. Die Landesstraße 770 ist eine wichtige Verbindung im Kreis Minden-Lübbecke. Sie verbindet den Kreis mit der Region Hannover und im weiteren Verlauf mit der Autobahn 2 im Osten und mit dem Osnabrücker Land und der Bundesstraße 51 und der Autobahn 33 im Westen. Ab der Osnabrücker Kreisgrenze geht die L770 auf niedersächsischer Seite in die Landesstraße 81 über. Ist die L81 im Bereich der Gemeinde Bohmte ein Unfallschwerpunkt? Am Sonntagabend (3. März) wurden bei einem Verkehrsunfall auf dieser Straße zwei Espelkamper verletzt. Zwei Wochen zuvor gab es einen schweren Verkehrsunfall, laut Polizei ausgelöst möglicherweise durch Unaufmerksamkeit beim Überholen. Ein Mann erlitt dabei zunächst lebensgefährliche Verletzungen, vier weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Auch eine Rahdenerin gehörte dazu. Da zunächst von der L770 und der Landesgrenze als Unfallort die Rede war, rückte die Feuerwehr Stemwede aus, ebenso der Rettungsdienst des Kreises Minden-Lübbecke und die Polizei NRW. Sie alle halfen dann knapp zwei Kilometer westlich der Landesgrenze auf niedersdächsischer Seite. Behörden legen Statistik für zehn Jahre vor In den vergangenen Jahren gab es immer wieder teils schwere Verkehrsunfälle auf der Landesstraße 81, die auf Bohmter Seite Leverner Straße heißt. Das betraf immer wieder auch den geraden Streckenabschnitt im Waldgebiet nahe der Stemweder Grenze. Manche Menschen überlebten einen Verkehrsunfall nicht. Ist die L81, die auch von vielen Menschen aus dem Nordkreis genutzt wird, ein Gefahrenpunkt? Das fragte die Redaktion die Polizei in Osnabrück und den Landkreis Osnabrück. Der Landkreis Osnabrück betrachte auf der L81 auf rund 4,5 Kilometern Strecke die Verkehrsunfälle außerhalb der geschlossenen Ortschaft Bohmte bis zur Landesgrenze zu NRW ab 2014 in einer Zehn-Jahres-Übersicht. Das teilten Polizeisprecherin Maike Elixmann und Burkhard Riepenhoff, Pressesprecher des Landkreises Osnabrück, mit. Nach einem Tiefststand mit zehn Unfällen im Jahr 2015 und elf Unfällen im Jahr 2020 ist die Zahl der Unfälle seit 2021 wieder gestiegen – auf 19 im vergangenen Jahr. Das ist der dritthöchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot Elixmann und Riepenhoff verwiesen auf insgesamt 168 polizeilich aufgenommene Verkehrsunfälle, davon 18 mit Personenschäden und davon zwei Unfälle mit getöteten Verkehrsteilnehmern. In der Statistik ist in 108 Fällen von Wild auf der Fahrbahn die Rede sowie von 25 Verstößen gegen das Rechtsfahrgebot, zehn Mal das Nichtbeachten von Vorfahrt regelnden Verkehrszeichen sowie von fünf Unfällen mit Anprall an einem Baum. Die Statistiker haben sich auch einen Bereich der L81 ganz genau angesehen, nämlich die rund 1.500 Meter lange Gerade durch das Waldstück bis zur Einmündung der Kreisstraße 402 (Heithöfener Straße), wo sich auch die beiden tödlichen Unfälle ereignet haben: 77 polizeilich aufgenommene Verkehrsunfälle, davon zehn Unfälle mit Personenschäden und davon zwei Unfälle mit getöteten Verkehrsteilnehmern. Die Statistik verzeichnet 52 Mal Wild auf der Fahrbahn, neun Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot, fünf Mal das Nichtbeachten von Vorfahrt regelnden Verkehrszeichen sowie vier Unfälle mit Anprall an Baum. Zwei tödliche Unfälle verzeichnet Riepenhoff und Elixmann verweisen auf die beiden tödlichen Unfälle. Ende November 2018 fuhr ein 19-jähriger Fahranfänger auf der L81 in Richtung Landesgrenze NRW, kam aus ungeklärter Ursache auf dem geraden Straßenabschnitt zuerst nach rechts von der Fahrbahn ab und anschließend auch nach links, wo er gegen einen Baum prallte. Der 19-Jährige starb noch vor Ort. Ein hinter dem verunglückten Auto fahrender 33-jähriger Autofahrer kollidierte anschließend mit dem Fahrzeug des tödlich verunfallten Verkehrsteilnehmers und verletzte sich dabei schwer. Im Dezember 2019 fuhr der Hauptverursacher die L81 aus Richtung NRW kommend in Fahrtrichtung Bohmte. Bei einem Überholvorgang trotz Gegenverkehrs kollidierte der Autofahrer mit einem entgegenkommenden Pkw. Der hauptverursachende und überholende 25-jährige Autofahrer wurde dabei tödlich verletzt. Der 25-jährige Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs wurde dabei schwer verletzt. Zudem erinnerte Riepenhoff an den schweren Unfall am Abend des 17. Februar dieses Jahres. So beurteilen Behörden die Leverner Straße &bdquo;Ein Unfallschwerpunkt lag und liegt hier im gesamtbetrachteten Bereich nicht vor“, teilten Polizeisprecherin Maike Elixmann und Landkreis-Sprecher Burkhard Riepenhoff mit. Die Unfallkommission und auch die Verkehrskommission hätten diesen Bereich in der Vergangenheit vor Ort betrachtet. Nach den tödlichen Verkehrsunfällen wurde ein Hinweisschild für einige Wochen zur Sensibilisierung der dort fahrenden Verkehrsteilnehmer aufgestellt. Mängel im Verkehrsraum konnten laut Elixmann und Riepenhoff nicht festgestellt werden. Bauliche Maßnahmen kamen bisher nicht in Betracht. Die Ursachen lagen bei den tödlichen Unfällen und auch bei dem jüngsten Unfall &bdquo;beim Fahrverhalten der Hauptverursacher und nicht bei etwaigen Mängeln im Verkehrsraum. Ergänzend wurden in 2022 die kompletten Fahrbahnmarkierungen (Mittel- und Randmarkierungen) erneuert.“ &bdquo;Durch den jüngsten schweren Unfall werde ich mit den Mitgliedern der Unfallkommission und der Verkehrsschaukommission in Kontakt treten und die aktuelle Unfall-Lage besprechen“, kündigten Elixmann und Riepenhoff an.

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