Stemwede-Wehdem Spirituelles Festival im Stemweder Berg zählt rund 800 Besucher

Stemwede-Wehdem. Der Waldfrieden-Schamane lädt zur Reise am Verstand vorbei in eine andere Welt ein. Zum Rhythmus der Trommel versetzt er die Teilnehmer in Trance. Und was dann passiert? "Bei wem der Bildschirm schwarz bleibt, den nehme ich Huckepack", so der spirituelle Reisebegleiter aus Fabbenstedt. Wolfgang Gräser beschäftigt sich mit der schamanischen Ausbildung, seit er 25 ist. Im ganz realen Leben ist er Physiotherapeut und mit seinen 57 Jahren die "graue Eminenz" beim "Wald Healing" am Stemweder Berg. Er sei quasi ausgebucht. So groß ist das Interesse der Leute, Antworten auf Fragen in einer nicht alltäglichen Wirklichkeit zu finden. Auf seiner Schulter hockt "Jakob", die junge, zutrauliche Dohle und schon zieht er weiter zum Vortrag über den schamanischen Medizinkreis, den gerade seine Frau Ingrid erklärt. Die Event-Location Waldfrieden im Stemweder Berg machte ihrem Namen beim spirituellen Familienfestival "Wald Healing" am Wochenende alle Ehre. Friedlich, freundlich wie eine große, glückliche Familie kamen geschätzte 800 Anhänger alternativer Heilmethoden, Yoga und Workshops aus ganz Deutschland zusammen. Auf den Wiesen rund um das "Waldfrieden-Haus" entstand ein Campingplatz. Der idyllische Schwimmteich konnte in diesem Jahr nicht zum Baden genutzt werden. In einem Ersatz-Planschbecken hatten die Kinder ihren Spaß. Waldfrieden-Geschäftsführer Oliver Hollwede: "Die Goldfische haben sich zu stark vermehrt, jetzt haben wir Probleme mit dem Wasser." Oliver veranstaltet seit 20 Jahren das mittlerweile international bekannte Open-Air-Festival "Wonderland", zu dem bis zu 8.000 Besucher kommen. Beim "Wald Healing" sei alles völlig entspannt, nachts werde am Lagerfeuer getrommelt und gesungen, so der Festivalmacher. Seine Freundin Yeshe Kauter organisiert das "Wald Healing", das sich von einer Tagesveranstaltung mittlerweile zu einem dreitägigen Festival entwickelt hat. "Es wird immer voller, schöner und bunter. Alternative Heilmethoden liegen im Trend", so die 33-Jährige, die gerade eine Mantra-Yogastunde bei Kai Treude, der unter Yogaanhängern sehr beliebt ist, genossen hat. »Jeder kümmert sich um den anderen« Sina (29) aus Hamburg weiß nicht wie ihr geschieht. Sie hat sich für eine Bio-Therapie bei Lutz Larm aus Dortmund entschieden. Der junge Mann scheint sie mit seinen Bewegungen fernzusteuern. Sina schließt die Augen und lächelt: "So etwas habe ich noch nicht erlebt, es ist sehr befreiend." Lutz beschwört keine Geister, und hexen kann er auch nicht: "Ich aktiviere die Bio-Energie, die in jedem steckt. Wenn das Bio-Feld ausgeglichen ist, geschieht die Selbstheilung." Und das funktioniere sogar bei Fernbehandlung. Total glücklich sitzt Christina Busch am Eingang der "Healing Area". Beim "Hai in den Mai"-Festival im Waldfrieden hat sie sich den Fuß gebrochen und geht noch an Krücken. "Es ist ein friedliches Miteinander und eine einzigartige Stimmung hier. Jeder kümmert sich um den anderen", sagt die junge Frau, die aus Ostfriesland kommt und seit vier Jahren die "Healing Area" betreut. "Gemeinsam wachsen" ist nicht nur das Motto, es wächst auch ein echter Wald durch das alternative Festival. Organisatorin Yeshe reicht eine Tafel Schokolade rüber mit der Aufschrift "Plant For The Planet". Die von Kinder gegründete globale Klimaschutz-Bewegung pflanzt Bäume. "Wir haben bisher 1.900 Bäume gespendet, und jetzt geht auch wieder einTeil des Erlöses dorthin", so Yeshe.

Stemwede-Wehdem Spirituelles Festival im Stemweder Berg zählt rund 800 Besucher

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