
Stemwede. Am Pfingstfußballturnier, dem Café House und am Kirchenchor nehmen in Stemwede Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich gemeinsam teil. Die Lebenshilfe Lübbecke, der Verein für Jugend, Freizeit und Kultur (JFK) und der TuS Stemwede planen, die bestehenden Angebote auszubauen und neue inklusive Freizeitangebote zu entwickeln. Für ihr Projekt "Stemwede inklusiv" suchen sie jetzt weitere Partner.
"Inklusion bedeutet für uns, dass jeder Mensch gleichberechtigt an allen Lebensbereichen teilhaben kann, unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten, Geschlecht, Alter oder Nationalität", erklärt Heike Attrot von der Lebenshilfe Lübbecke. Dazu gelte es, Barrieren abzubauen - in den Köpfen und in der Umwelt, betont die Koordinatorin für ehrenamtliches Engagement der Lebenshilfe.
In einem ersten Schritt wurden jetzt Vereine, Dorfgemeinschaften und sonstige Anbieter von Freizeitaktivitäten angeschrieben, um abzufragen, welche Angebote es schon gibt und wo noch Barrieren sind. Schon befragt wurden Menschen mit Behinderungen. "Ihre Wünsche sind realistisch und bescheiden", weiß die Mitarbeiterin der Lebenshilfe Lübbecke.
"Wir wollen alle Menschen mitnehmen, vor allem die, die sonst am Rand stehen", merkt Heike Attrot an. Jeder, der Interesse habe mitzuarbeiten, sei willkommen, auch wenn er nicht angeschrieben worden sei.
Zu erreichen ist Heike Attrot unter der Telefonnummer (0 57 41) 2 50 17 16 und per E-Mail über attrot@lebenshilfe-luebbecke.de
In einem Workshop am 14. Juni im Life House sollen Konzepte und Ideen entwickelt werden, wie inklusive Freizeitangebote in Stemwede umgesetzt werden können.
"Dabei geht es nicht nur um Sport, sondern um Freizeit im weiteren Sinne", verdeutlicht Horst Bohlmann. Er sieht die Kooperationspartner als "Brückenbauer". "Das ist spannend, aber auch Neuland für uns und andere", betont der Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe.
So ein Modellprojekt mache man nicht dort, wo freizeittechnisch nichts los sei, unterstreicht Life House-Mitarbeiter Lars Schulz die Vorreiterrolle Stemwedes.
Die Keimzelle des Projektes sei zwar in Wehdem, einbezogen werden sollen aber alle 13 Ortschaften, erklärt Lars Schulz. Die Gemeinde Stemwede sei schon mit im Boot, bestätigt Jörg Bartel, Fachbereichsleiter Schule, Sport und Kultur.
"Unser Wunsch ist, dass in zwei bis drei Jahren 20 oder mehr Kooperationspartner zusammenarbeiten", sagt Christian Lemper. Deren Stärken zu bündeln, würde der Inklusion sehr helfen und Stemwede auch, ergänzt der Geschäftsführer der Lebenshilfe. Die Akteure hoffen, dass sie mit den Ergebnissen aus der von "Aktion Mensch" unterstützten Vorlaufphase die Grundlage für ein dreijähriges Projekt schaffen können. "Inklusion braucht Zeit", unterstreicht Heike Attrot.