Bündnis nominiert Bela Lange für Bürgermeisteramt

Rahden. Sehr groß war das Interesse. Viele Mitglieder der SPD, der FDP, der Grünen und der Freien Wähler waren zur Nominierungsversammlung gekommen und auch viele Gäste wollten hören, was Bela Lange als gemeinsame Kandidatin des Vierer-Bündnisses zu sagen hat. Nach der Abstimmung herrschte beste Laune: Einstimmig wurde Lange als Kandidatin für das Bürgermeisteramt nominiert.Vor Beginn der Versammlung im Steller Ulmenhof blickte Hans-Eckhard Meyer (FDP) in den Saal. Man wolle nicht eher beginnen, bis man mehr Delegierte habe als die CDU auf deren Nominierungs-Versammlung. Das war dann auch der Fall. 65 Mitglieder von SPD, Grünen, FDP und FWG waren dabei – und alle 65 stimmten für Bela Lange als ihre gemeinsame Bewerberin für das Bürgermeister-Amt.Überall finde man inzwischen interessante Bündnisse, blickte Meyer auf andere Städte und Gemeinden. Das Vierer-Bündnis in Rahden sei schon etwas besonderes. Dessen Ziel sei es, den Bürgern bei der Wahl am 13. September &bdquo;eine echte Alternative zu bieten“.Die Bürger hätten großes Interesse an ihrer Heimatstadt Rahden. Für Bela Lange ist das ein Hinweis, dass es hier keine Politikverdrossenheit gebe. &bdquo;Transparenz und Bürgernähe“ sei ihr Motto für die anstehende Wahl. Die Zusammenarbeit im Bündnis mache Spaß, alle befruchteten sich gegenseitig mit Ideen. &bdquo;Eine Bürgermeisterin ist für alle da – ob mit oder ohne Parteibuch, ob progressiv oder konservativ.“ Schließlich gelte es, gemeinsam für Rahden zu arbeiten. Zustimmend klopften die Delegierten da auf die Tische.Die Stadt habe den Breitband-Ausbau angeschoben und da werde man auch in Zukunft &bdquo;richtig Gas geben“ müssen, sagte Lange. Eine gute Internet-Verbindung sei lebenswichtig für Gewerbe und Industrie. Im Sinn von Chancengleichheit sei ein gut ausgebautes Breitbandnetz heute auch Teil der Daseinsvorsorge für die Bürger. Sollte der Kreis den Zuschlag für das europäische Leader-Programm bekommen, dann werde sie genau hier ansetzen. Auch das &bdquo;digitale Dorf“ sei Teil des Leader-Programms.Ebenso wie beim Breitband-Ausbau müsse auch beim Ausbau der neuen Energien noch viel getan werden. &bdquo;Das ist ein sensibles Thema“. Oft werde dann über das Thema Windkraft gesprochen, doch das allein sei zu kurz gesprungen, allein nur mit Windkraft gehe es nicht. Wolle man die Energiewende schaffen, dann brauche man einen guten Energie-Mix. Dabei könne man Synergie-Effekte nutzen: Baue man das Leitungsnetz aus, könne man auch gleichzeitig Glasfaser für das Internet verlegen.Gemeinsam müsse man nach Wegen suchen, um Projekte umzusetzen. Die Weher Energiegenossenschaft etwa sei ein gutes Beispiel dafür, wie das mit Bürgerbeteiligung gehen könne, sagte Lange.Der demografische Wandel bringe Herausforderungen für die Kernstadt und die Ortschaften. Es stelle sich etwa die Frage, wie man mit leer stehenden Gebäuden umgehe. Die vielen verstreuten Häuser machten es nicht leicht, ein geschlossenes Konzept zu entwickeln. Genau das aber brauche man – ebenso wie Leute, &bdquo;die Lust und Mut haben, ihre Ideen zu verwirklichen“. Um die Ortschaften lebenswert zu erhalten, wolle sie sich der Aufgabe stellen, ein Konzept für Mobilität und Versorgung zu entwickeln, betonte die 42-jährige gebürtige Hamelnerin, die derzeit beim Landkreis Schaumburg arbeitet. &bdquo;Schließlich wollen wir nicht, dass Zahnpasta und Bananen bei Amazon bestellt werden.“ Eine Lösung, die ihr vorschwebe, seien internetgestützte lokale Bestell- und Liefersysteme.Rahden habe viel zu bieten und müsse einfach bekannter gemacht werden, sieht sie im Tourismus Nachholbedarf. &bdquo;Rahden ist so eine schöne Stadt.“Mit den Ärzten und dem Krankenhaus sei Rahden gut aufgestellt. Damit die Ärzteversorgung auch künftig gut bleibe, &bdquo;müssen wir da jetzt ran.“ Früh ansetzen wolle sie, etwa auch bei Schülern des Gymnasiums, die Medizin studieren wollten. Am Ball bleiben müsse man auch bei Alternativen wie mobilen Arztpraxen, dem Einsatz von Krankenschwestern oder der Telemedizin.Stärken will Lange das Ehrenamt, ohne das vieles nicht mehr laufe. Hier finde etwa in Sportvereinen, Heimatvereinen oder im Präventionsrat auch eine Integration von Menschen mit Migrationshintergrund statt. &bdquo;Wir wären ohne Ehrenamt aufgeschmissen.“Eng will Lange mit einem künftigen Wirtschaftsförderer zusammenarbeiten. Anpacken wolle sie bei der Bestandspflege und der Neuansiedlung von Betrieben – auch in Pr. Ströhen – sowie bei der Innenstadtentwicklung, dem Marketing oder Leerstandsmarketing.

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