Heizungstausch: „Hausbesitzer werden in fast ausweglose Lage gebracht“

Preußisch Oldendorf. Ab dem Jahr 2024 müssen neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das Bundeskabinett hat jetzt die umstrittenen Pläne zum Heizungstausch beschlossen. Das sorgt bei Hausbesitzern, für die der Austausch ihrer Heizung teuer werden könnte, für Verunsicherung und Ärger. So auch bei dem Preußisch Oldendorfer Dieter Besserer (78). Er sagt: Viele Hausbesitzer würden dadurch in eine fast ausweglose Lage gebracht. &bdquo;Es herrscht große Unruhe unter den kleinen Hausbesitzern“, so Dieter Besserer. So hatte er jetzt anlässlich des Besuches von Lars Klingbeil in Lübbecke einen Brief mit seiner Kritik an der Gesetzesänderung an den SPD-Parteichef verfasst, den er ebenso an den heimischen Bundestagsabgeordneten Achim Post adressierte und selbst übergab. +++UPDATE: Preußisch Oldendorfer ärgert sich über Heizungstausch: Das sind die Antworten aus Berlin +++ Wärmepumpe als Alleinheizung bei Altbauten nicht geeignet Die Gebäude hätten häufig keine besondere Dämmung, wie sie heute bei Neubauten vorgeschrieben sei. Insofern liege der Wärmebedarf von Ein- oder Zweifamilienhäusern dieser Zeit von 1950 bis 1980 häufig bei 20.000 Kilowattstunden und darüber hinaus. Besserer: &bdquo;Kundenorientierte Heizungsbaumeister, so auch in meinem Fall, teilen mir mit, dass eine Wärmepumpe als Alleinheizung für solche Häuser nicht geeignet ist.“ Das habe ihm auch der Schornsteinfeger bestätigt. Bei Altbauten sei die Luft-Wasser-Wärmepumpe als alleinige Heizung nicht geeignet, da sie die erforderlichen Vorlauftemperaturen für die Heizkörper von bis zu über 50 Grad nicht schaffe. Diese Wärmepumpen könnten nur sinnvoll mit großflächigen Fußbodenheizungen, bei einer Vorlauftemperatur von 30 bis 35 Grad, und bei ausreichender Wärmedämmung des Hauses betrieben werden. &bdquo;Andernfalls drohen erdrückende Stromkosten für die Eigenheimbesitzer“, so Besserer. "Über 50 Prozent der Häuser im Lübbecker Land sind Altbauten" Und dies sei kein Einzelproblem: &bdquo;Bei über 50 Prozent der Häuser im Lübbecker Land handelt es sich um solche Altbauten.“ Es gebe natürlich auch Wärmepumpen, die auch um 70 Prozent Vorlauftemperatur schafften, diese seien aber nochmals teurer und viel schlechter im Wirkungsgrad. Er rechnet das Beispiel einer &bdquo;normalen Wärmepumpe“ am Wärmebedarf seines Hauses (20.000 Kilowattstunden, Baujahr 1966, nach und nach renoviert) vor: Bei einer durchschnittlichen Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe von 2,5 betrage der Stromjahresverbrauch der Wärmepumpe 8.000 Kilowattstunden. Der Stromtarif beim kommunalen Anbieter PrO E Pr. Oldendorf sei 47,92 Cent/kWh und 108,96 Euro Grundpreis pro Jahr. &bdquo;Die Stromkosten betragen dann 3.942,56 Euro pro Jahr, wohlgemerkt mit einer Wärmepumpe“, so Besserer. Heizkosten für Altbauten wegen der hohen Strompreise enorm Dazu komme, dass mit steigenden statt sinkenden Strompreisen zu rechnen ist. So dürften die Kosten für einen Altbau &bdquo;eher bei 5.000 Euro oder mehr pro Jahr liegen“, schätzt Besserer. Nur wenn es gelinge, den Strompreis niedrig zu halten, könne die Energiewende gelingen, ist sich Besserer sicher. Davon sei aber nichts zu spüren. Die jetzt beschlossene Strompreisbremse sei keine Lösung, da sie nur von kurzer Dauer sei. Auch die als &bdquo;Trostpflaster“ angebotene Ausnahme von der Wärmepumpenpflicht für ältere Hausbesitzer über 80 Jahre sei keine Lösung. Dieter Besserer: &bdquo;Sie und alle anderen werden von der jährlich immer weiter steigenden CO2-Steuer betroffen sein, die sich bei Kohle, Gas und Heizöl zu einer ,Erdrosselungssteuer entwickeln wird, um die kleinen Hausbesitzer zu einer Wärmepumpe zu zwingen.“

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