Spielzeug und andere Geschenke: Wird Ostern zum Mini-Weihnachten?

Preußisch Oldendorf. Endlich ist es soweit: Es ist Ostern. Die Vorfreude der Kinder ist riesengroß. Die Wetterprognosen lassen zu wünschen übrig, aber die Hoffnung, dass die Kleinsten in den Gärten, in Wald und Feld nach bunten Ostereiern suchen können, bleibt. Sind es denn nur die bunt gefärbten Eier, die locken, oder die Süßigkeiten, die reichlich in den Nestern zu finden sind? Bei weitem nicht. Die Kinder erwarten immer mehr reiche Gaben zu Ostern. Das Fest mutiert zum Miniweihnachten im Frühjahr. Kommt nun Peter Hase oder der Weihnachtsmann? Das fragt man sich. Hoppelt der Osterhase mit der Kiepe auf dem Rücken oder war Amazon schon an der Haustür? &bdquo;Wir haben früher nur Eier zu Ostern bekommen. Es war das Größte, wenn wir bei unseren Großeltern gemeinsam mit Cousin und Cousine in der Obstwiese unter den Bäumen die bunten Eier in den Nestern fanden. Ausgerüstet mit Osterkörbchen jagten wir den schönsten Eiern hinterher. Wenn wir dann alle am langen Tisch mit der ganzen Familie zum Osteressen saßen, wurden unsere Eierfunde begutachtet und getauscht“, erinnert sich Margret aus Lübbecke an ihre Kindheit zurück. Kommt Peter Hase oder der Weihnachtsmann? &bdquo;Ich kann mich erinnern, dass in den Nestern neben bunten Eiern auch Kniestrümpfe lagen. Das war das Größte, nach langen Wintertagen Kniestrümpfe zu tragen, auch wenn die Knie blau gefroren waren“, witzelte Karin Meinert aus Lübbecke. &bdquo;Ich kenne auch nur bunte Eier und vielleicht einen Schokoladenhasen aus meiner Kindheit in den Osternestern, aber nun bei meinen Enkeln ist es anders. Zuerst hieß es, weniger Süßigkeiten, wegen des Zuckers. So begann alles. Heute sind es überwiegend die verschiedenen Ostergeschenke und eher nur eine Süßigkeit. So hat sich das in den Jahren gewandelt“, weiß auch Brigitte aus Lübbecke zu erzählen. Prospekte vor Ostern mit Spielzeugangeboten gefüllt Die Prospekte sind schon Wochen vor Ostern mit den Spielzeugangeboten gefüllt. Die Wünsche der Kinder ähneln denen zu Weihnachten. Wie verhalten sich da die Eltern? &bdquo;Man möchte nicht, dass das eigene Kind nach Ostern von den Gleichaltrigen ausgelacht wird, weil es ja nur Ostereier bekommt, darum setzten sich die Eltern oft so unter Druck“, berichtet Mira Löber, Erzieherin im Offenen Ganztag. Auch sie beobachtet, das die Geschenke für die Kinder immer großer werden. Das kann Steffen Bäcker, Pfarrer in Bad Holzhausen, nicht bestätigen. &bdquo;In unserer Familie war das noch nie ein Thema. Ich kenne das gar nicht. Da gibt es bunte Eier, noch ein paar Süßigkeiten und das war immer allen genug“, erzählt er. Er konnte auch bei seinen Konfirmandinnen und Konfirmanden nichts anderes beobachten. &bdquo;Wir haben natürlich das Passionsthema im Unterricht behandelt. Auch im Kindergottesdienst haben wir den Kindern die christliche Ostergeschichte vermittelt, denn das ist ja das eigentliche Thema zu Ostern“, erklärte Pfarrer Steffen Bäcker. &bdquo;Geschenke haben mit Ostern gar nichts zu tun, es ist nur ein volkstümlicher Brauch“, macht er noch einmal deutlich. Brauch des Verschenkens von Ostereiern stammt aus dem Mittelalter Aus dem Mittelalter stammt der Brauch des Ostereier-Verschenkens. Damals sei die Armut sehr groß gewesen und der Gutsherr oder die Kirchenväter hätten Eier an die Armen verschenkt. Es ist Ostern , und an einem schönen Frühlingsmorgen hoppelt Peter Hase wieder mit der Kiepe und bunten Eiern durch unsere Gärten. Die Kinder drücken sich die Nasen an den Fensterscheiben platt, ob sie den Osterhasen zu Gesicht bekommen. Hoffentlich hat er sich nicht verhoben. Mehr zu Osterhase, Gründonnerstag und Co. lesen Sie hier: Osterbräuche und Osterbegriffe im Check

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