Zwei Spiele in Minden-Lübbecke abgebrochen: Ausschreitungen in Fußball-Kreisligen

Petershagen. Spielabbruch in der Fußball-Kreisliga B Nord: In der Partie zwischen der SG SVPC/Frille-Wietersheim und dem FC Roj Minden kam es am Sonntag in der 35. Minute zu einem Zwischenfall, der schließlich zum vorzeitigen Ende führte. Beim Stand von 1:0 für die Gäste gerieten im Rücken des Schiedsrichters offenbar ein SG-Spieler und ein Roj-Akteur aneinander, am Ende ging der SG-Spieler mit einer blutenden Platzwunde zu Boden. Er behauptete auf Nachfrage, einen Kopfstoß bekommen zu haben. Der beteiligte Roj-Akteur, der selbst eine Beule am Kopf davontrug, stritt jedoch eine absichtliche Handlung ab. Seiner Darstellung zufolge seien beide Spieler mit den Köpfen zusammengeprallt. Da der Zwischenfall abseits des Balles geschah, haben weder SG-Coach Benjamin Hahne noch Roj-Kapitän Scherman Mirza oder Schiedsrichter Dennis Willenberg die Szene gesehen. Heimmannschaft entschied sich nicht weiterzuspielen Nach 20-minütiger Unterbrechung, in der ein SG-Ordner aufgrund weiterer Wortgefechte sicherheitshalber auch die Polizei rief, entschied sich die Heimmannschaft, nicht weiterzuspielen. &bdquo;Wir wollten damit ein klares Zeichen setzen, dass so etwas nicht auf den Fußballplatz gehört“, begründete Hahne. Roj-Kapitän Scherman Mirza meinte: &bdquo;Ich habe alles versucht, dass wir das Spiel vernünftig zu Ende bringen können.“ Doch die SG blieb bei ihrer Entscheidung. Nach Eintreffen der Polizei stellten beide Spieler jeweils Anzeige gegen den anderen. Der Roj-Akteur wegen Beleidigung und der SG-Spieler wegen Körperverletzung. Die Polizei rief dann aufgrund der Verletzung des SG-Spielers noch einen Rettungswagen, er wurde im Krankenhaus weiter versorgt. Wie das Spiel gewertet wird, ist offen. Staffelleiter Daniel Gieseking: &bdquo;Wir schicken an alle Beteiligten nun einen Anhörungsbogen, so dass jeder dazu Stellung nehmen kann. So lange bleibt die Wertung des Spiels erst einmal offen.“ Faustschlag nach Streit um Auswechslung Mit einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Spielern einer Mannschaft endete am Sonntag die Partie in der Fußball-Kreisliga C zwischen TuS Minderheide II und Türk SV Minden II. Wie die herbeigerufene Polizei am Montag mitteilte, zog sich dabei ein 40-Jähriger einen Nasenbeinbruch zu. Zwischen ihm und einem 35-jährigen Mitspieler war es den Angaben zufolge im Verlauf der zweiten Halbzeit zu einem Disput gekommen, weil der Ältere als Kapitän des Türk-SV-Teams eine Auswechslung seines Kollegen veranlasst habe. Das führte zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden, weitere Spieler kamen dazu, um sie auseinanderzubringen. Richtig eskalierte die Situation, als sich ein Zuschauer in die Rudelbildung mischte und dem 40-Jährigen laut Polizeibericht zwei Faustschläge auf die Nase versetzte. Als die Ordnungshüter den Sportplatz an der Zähringerallee erreichten, war das Spiel aufgrund der körperlichen Auseinandersetzungen bereits abgebrochen worden. Minderheide führte nach rund 60 gespielten Minuten 4:0. Klärung gestaltete sich schwierig Die Klärung des Sachverhalts vor Ort gestaltete sich laut Polizei schwierig, weil die Mitspieler der betreffenden Personen keinerlei Angaben zum Sachverhalt machen wollten. Allerdings erhielten die Ermittler zumindest erste Hinweise, dass es sich bei dem tatverdächtigen Zuschauer um einen Familienangehörigen des 35-Jährigen, der ausgewechselt werden sollte, handeln könnte. Der geschlagene 40-Jährige stellte Strafantrag wegen Körperverletzung, die Ermittlungen der Polizei laufen. Die sportlichen Folgen des Abbruchs sind noch unklar. Staffelleiter Manfred Büsching hatte am Montag noch keine Kenntnis von den Vorgängen, skizzierte aber die Möglichkeiten: &bdquo;Das Spiel wird gewertet, neu angesetzt oder es erfolgt die Abgabe an das Kreissportgericht.“ Relevant ist das Ergebnis allemal: Aufgrund der Spielklassenreform mit Einführung einer Kreisliga D gibt es in dieser Saison auch in der Kreisliga C mehrere Absteiger.

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