Schauspieler aus dem Kreis Minden-Lübbecke spielt beim Tatort am Sonntag mit

Minden. An Castings nimmt der Mindener Alois Moyo regelmäßig teil. Dass er die Rolle dann auch bekommt, ist allerdings selten. Beim "Tatort" hat es jetzt aber zum zweiten Mal geklappt. Am Sonntag, 16. April, ist er in der ARD in "Verborgen" an der Seite von Wotan Wilke Möhring zu sehen. [Anm. d. Red. Der Tatort hieß früher "Bis aufs Blut" ist aber offensichtlich umbenannt worden, denn die Geschichte bleibt gleich.] Mit ihm hatte er auch schon 2015 in der Folge "Verbrannt" gedreht. "Wotan Wilke Möhring ist ein ganz netter Kerl. Er ist sehr auf dem Boden geblieben. Es macht Spaß mit ihm zu arbeiten", widerlegt Moyo den leicht mürrischen Eindruck, den der Schauspieler auf dem Foto vom Drehstart macht. "Das ist schon sein Rollengesicht", sagt Moyo. Die Dreharbeiten zu dieser Folge seien bereits 2021 gelaufen. Da sei der Lockdown dazwischen gekommen. Seine Premiere hatte der Film bereits im Oktober auf dem Filmfestival in Emden. Dort hat ihn Moyo auch schon gesehen. Mehr zum Thema: Regisseur Hüseyin Tabak aus Enger dreht seinen ersten Tatort Ein verzweifelter Vater In diesem Fall sind Falke (Wotan Wilke Möhring) und Grosz (Franziska Weisz) auf der Suche nach einem Schleusernetzwerk in Hannover. Dort ist ein unbekannter Toter in einem LKW gefunden worden. Zeitgleich ist der 17-jährige Noah verschwunden. Alois Moyo spielt seinen Vater Jon Makoni, der sich in seiner Verzweiflung an die Polizei wendet, obwohl er und seine Frau Hope dadurch ins Visier der Behörden geraten könnten. Beide leben und arbeiten zwar schon seit Jahren in Hannover, aber ohne Papiere - offiziell sind sie damit nicht existent. Makoni bietet sich den Beamten als Zeuge an, in der Hoffnung, dass sie ihm bei der Suche nach seinem Sohn helfen. Auch in dem Tatort "Verbrannt" hatte Moyo einen Geflüchteten gespielt. Der Film bezog sich auf einen realen Fall: Oury Jalloh aus Sierra Leone war 2005 in Dessau in Polizeigewahrsam verbrannt. Rollen abseits von Klischees zu bekommen sei aufgrund seines Akzents schwierig, sagt Moyo, der in Zimbabwe geboren wurde und seit 2005 in Minden lebt. Inzwischen gebe es viele dunkelhäutige Menschen, die in Deutschland geboren seien und darum deutlich besser Deutsch sprechen würden als er. Trotzdem war Moyo in den vergangenen Jahren immer mal wieder in Fernseh-Serie und -Filmen zu sehen, in "Dahoam is Dahoam" ebenso wie im "Großstadtrevier". In Minden hatte Moyo Theater gespielt, 2005 in der Inszenierung "Die Zofen" von Jürgen Morche an der Seite von Guido Meyer und Wolfgang Kunkel, 2007 in seinem eigenen Theaterstück "Afrika Montage", 2008 in "Steinstunde der Menschheit" mit Guido Meyer und 2011 in "Ladies Night" im Stadttheater in der Regie von Andrea Krauledat. Corona hat seine Mindener Projekte kaputt gemacht Außerdem hatte er mit Kindern im Bereich der kulturellen Bildung gearbeitet, etwa bei Community Dance (2009 und 2016), hatte das Projekt "Umgido" für das BÜZ betreut, in dem das Kulturzentrum jeweils mit einer Grundschule als Kooperationspartner arbeitete oder mit dem Ratsgymnasium. Corona hat "alles kaputt gemacht", sagt Moyo, der inzwischen als Zivilangestellter bei der Bundeswehr arbeitet. Die Arbeit mit Kindern habe ihm viel Spaß gemacht, weil Kinder kreativ seien. Das würde er gerne wieder aufnehmen, doch lässt ihm sein neuer Job dafür nicht mehr die passende Zeit, bedauert der Schauspieler. Für die Tatort-Dreharbeiten hatte er sich unbezahlten Urlaub genommen.

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