Folgenschweres Hindernis? Tödlicher Unfall stellt Polizei vor offene Fragen

Minden. Nach dem folgenschweren Verkehrsunfall in der Nacht von Samstag auf Sonntag, bei dem ein 43-jähriger Mann aus Petershagen auf der Werftstraße sitzend von einem Auto überrollt wurde und kurze Zeit später im Klinikum Minden seinen schweren Verletzungen erlag, gibt es für Polizei und Staatsanwaltschaft noch einige Fragen zu klären. Wieso saß der Mann auf der Straße? Wurde ihm womöglich ein Hindernis zum Verhängnis, das dort normalerweise nicht über die Fahrbahn verläuft? Die Beantwortung dieser Fragen wird möglicherweise noch Wochen dauern. &bdquo;Wir erhoffen uns die Klärung der offenen Fragen durch den Bericht eines Sachverständigen, der am Sonntagmorgen im Einsatz war“, erklärt Polizei-Pressesprecher Ralf Steinmeyer auf Anfrage des Mindener Tageblatts (MT). Ebenso werde es eine Obduktion des Leichnams geben, um weiteres Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei würde unter anderem geklärt, ob der Radfahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand. &bdquo;Es ist aktuell nämlich weiterhin unklar, weshalb sich das Unfallopfer auf der Fahrbahn befand“, so Steinmeyer. Unfallopfer war mit dem Fahrrad stadtauswärts unterwegs Allerdings seien unterdessen einige Dinge bestätigt worden, die nach der ersten Meldung am Sonntagmorgen noch nicht klar gewesen seien. So steht inzwischen eindeutig fest, dass das weiße Herrenfahrrad dem Unfallopfer gehört habe, außerdem spricht die Spurenlage dafür, dass der Petershäger – ebenso wie der 62-jährige Autofahrer aus dem niedersächsischen Uchte – die Werftstraße stadtauswärts befahren hat und offenbar über einen dort erst kurz zuvor verlegten Kabelschacht gefahren ist. Dieser ist nach MT-Informationen zum Einsatz gekommen, um Schläuche abzudecken, die für die Wasserversorgung für eine angrenzende Veranstaltung genutzt wurden. Dies wurde im Vorfeld von den zuständigen Behörden genehmigt und deshalb auch ein Tempo-30-Schild aufgestellt. Bereits am Montagmorgen, also etwa 30 Stunden nach dem tödlichen Unfall, war der Kabelschacht abgebaut – ebenso das Tempo-30-Schild. Normalerweise ist dort Tempo 50 erlaubt, wegen der unebenen Fahrbahn wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit herabgesetzt. Radfahrer weichen vom gesperrten Weserradweg aus Einige MT-Leser zeigten sich verwundert darüber, dass das Verkehrsschild, das auf eine unebene Fahrbahn hinweist, so nah vor dem Hindernis postiert gewesen ist. Andere berichteten davon, dass sie schon vor dem Unfall brenzlige Szenen mit Radfahrern, die wegen des gesperrten Weserradweges nun dort entlangfahren, sowie mit Motorrädern und Autos beobachtet hätten. Das MT hat die Stadt Minden dazu befragt, eine Antwort stand am Montagnachmittag noch aus. &bdquo;Für uns stellt sich allerdings weiterhin die Frage, ob der Mann überhaupt wegen dieses Schwellers zu Fall gekommen ist. Es gilt zu klären, weshalb er auf der Straße lag“, so der Polizei-Pressesprecher. Zu den aktuellen Ermittlungen teilt Steinmeyer darüber hinaus mit, dass der Autofahrer weder alkoholisiert war, noch unter Drogeneinfluss stand. Es gebe zudem keinerlei Hinweise darauf, dass er während der Fahrt abgelenkt war. &bdquo;Auch wissen wir, dass die Straßenbeleuchtung zum Unfallzeitpunkt in Betrieb war.“ Gutachten wird Wochen dauern, Obduktion einige Tage Mit einer schnellen Auswertung des Gutachtens sei unterdessen nicht zu rechnen, wie Ralf Steinmeyer klar macht. &bdquo;So ein Gutachten wird mit Sicherheit mehrere Wochen dauern, die Obduktion einige Tage in Anspruch nehmen. Ob man dann Antworten auf die offenen Fragen hat, wird man sehen.“ Die Polizei erhoffe sich von der Obduktion Erkenntnisse, die später mit den Ergebnissen des Gutachtens übereinstimmen, um den tragischen Unfall vollständig aufzuklären.

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