Kreis Minden-Lübbecke

Masche: Falsche Polizisten stehlen 92-jährigen Senior Schmuck in Hille

Im Kreis Minden-Lübbecke zocken Trickbetrüger vor allem Senioren ab. Sie rufen als falsche Polizisten spätabends an und stehen kurze Zeit später vor der Tür.

Unbekannte haben sich im Kreis Minden-Lübbecke als falsche Polizisten ausgegeben. | © Andreas Frücht

19.07.2019 | 19.07.2019, 15:07

Kreis Minden-Lübbecke. Trickbetrüger rufen im Kreis Minden-Lübbecke vermehrt zu später Stunde bei Senioren an und stehen kurze Zeit später vor der Tür, um sie abzuzocken. Ein 92-jähriger Hiller ist am Donnerstagabend (18. Juli) um 21.45 Uhr von den Tätern angerufen und dazu gebracht worden, ihnen seinen Schmuck zu geben. Bereits vorher hatten Mindener Anrufe von vermeintlichen Beamten bekommen.

Senior wird spätabends von falschen Polizisten besucht

Die Betrüger hatten sich gegen Abend telefonisch bei dem 92-jährigen Hiller gemeldet und ihm vorgegaukelt, dass seine Wertgegenstände in Gefahr seien.

Der angebliche "Polizeibeamte Petersen" habe zunächst angerufen und von der Festnahme zweier Personen berichtet. Bei diesen sei eine Liste mit dem Namen des 92-Jährigen gefunden worden. Da sich zwei weitere Personen auf der Flucht befänden, seien die Wertgegenstände des Senioren nicht mehr sicher.

Nachdem der Anrufer den Hiller im Rahmen mehrere Telefonanrufe zunächst nach seinen privaten Wohnverhältnissen ausgefragt hatte, gab der Kriminelle an, einen weiteren Kollegen namens "Müller" zu schicken, der zur Sicherheit die Wertgegenstände mitnehmen würde.

Gegen 23.30 Uhr stand dann ein Mann vor der Haustür des Hillers. Der Anrufer hatte den Senior derweil noch am Telefon. Als der 92-Jährige dem Betrüger reinließ, nahm dieser die Wertgegenstände, darunter Goldschmuck, mit und verschwand. Laut dem Opfer soll der Mann dunkle Haare und Vollbart haben und etwa 40 bis 50 Jahre alt sein.

Nicht der erste Fall im Kreis Minden-Lübbecke

Wie die Polizeipressestelle in dieser Woche bereits mitteilte (nw.de berichtete) kommt es seit kurzem in Minden vornehmlich bei Senioren verstärkt zu Anrufen falscher Polizisten. Dies auch zu späterer Stunde wie etwa am Mittwoch gegen 21.25 Uhr in der Besselstraße sowie gegen kurz vor 23 Uhr im Talerweg in der Mindener Nordstadt. Hier ließen sich die Angerufenen nichts vorgaukeln.

Nachdem die Betrugsanrufe zunächst im Mindener Stadtgebiet erfolgten, ziehen die Beamten in Betracht, dass sich die Kriminellen nun auf das weitere Kreisgebiet konzentrieren.

Die Ermittler warnen dringend davor, Fremden Auskünfte zu Wohn- und Eigentumsverhältnissen zu geben, Zutritt in die privaten Räumlichkeiten zu gewähren oder gar Wertgegenstände auszuhändigen. Bei Anrufen sollten Betroffene umgehend auflegen und anschließend den Polizeinotruf 110 wählen.