Kreis Minden-Lübbecke (fha/mob). Statt des aktuellen MI- ein LK-Autokennzeichen? Gerne, aber es darf keine zusätzlichen Kosten verursachen. So lassen sich erste Reaktionen auf die Möglichkeit zusammenfassen, dass Kreise in NRW jetzt darüber entscheiden können, Altkennzeichen für Fahrzeuge wieder einzuführen (die NW berichtete).
Zu denen, die wechseln würden, gehört Dr. Michael Peitzmann aus Lübbecke vom Club Freunde alter Fahrzeuge: "Das wäre schon reizvoll. Ich würde meinen Wagen deshalb zwar nicht extra ummelden, weil das mit Zusatzkosten verbunden wäre. Aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich für das LK entscheiden."
Peitzmanns Gründe haben mit "Nostalgie" und "Liebhaberei" zu tun. Bei anderen Fahrzeugbesitzern bestand einfach nie die Notwendigkeit, auf MI umzusteigen, weil sie ihren Wagen seit Jahrzehnten besitzen. Beispielsweise eine ältere Dame aus Bad Holzhausen. Ihr Simca samt Original-Fahrzeugbrief mit LK-Kennzeichen steht jetzt bei Michael Peitzmann, der ihn restaurieren will.
Soll das alte Autokennzeichen LK wieder eingeführt werden?
Mit der möglichen Werbewirkung bei einer Wiedereinführung des LK-Nummernschildes hat sich Lübbeckes Bürgermeister Eckhard Witte beschäftigt. Den Marketingeffekt "schätzen Stadt und Stadtmarketing aufgrund der zu erwartenden überschaubaren Anzahl an Fahrzeugen mit LK-Kennzeichen eher als gering ein", teilte Witte am Dienstag mit. In diesem Punkt nehme zum Beispiel der Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke "eine bedeutend zentralere Rolle als größter Imageträger der Stadt ein" und trage bundesweit "erheblich" zur Steigerung des Bekanntheitsgrades der Stadt bei.
Von der emotionalen Seite her betrachtet, kann Witte sich hingegen vorstellen, dass der eine oder andere Bürger "gerne das LK-Kennzeichen an seinem Fahrzeug sehen würde, um so seine Zugehörigkeit zur Stadt zu demonstrieren". Grundsätzlich gelte für Lübbecke aber, "dass wir uns in vielen Bereichen zur regionalen Zusammenarbeit im Kreis bekennen, zum Beispiel bei der touristischen Vermarktung als Region Mühlenkreis".
Vergleichbar reagierte Landrat Dr. Ralf Niermann: "Wir haben bisher bei unseren Kreiskennzeichen immer MI-LK gehabt und werden das in Zukunft auch tun, weil es für den Kreis Minden-Lübbecke steht."
Die von Niermann am Montag informierten Gremien wollen sich laut Kreisverwaltung derzeit noch nicht äußern. Anders der Mindener Bürgermeister Michael Buhre, der gestern sagte: "Wenn das ein großes Bedürfnis ist, dann bitte - solange es keine Extra Kosten für die öffentliche Hand verursacht."
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