Stemwede-Dielingen (nw). "Hier auf dem ,Placken ist die Welt noch in Ordnung", sagte Adolf Ey, Geschäftsführer der in Dielingen ansässigen Firma Gamma Organisation + DV-Systemservice GmbH, jetzt - und meinte damit, dass es noch keine Einbrüche in die Firmengebäude an der Straße "Auf dem Placken" gegeben hat.
Doch die Welt scheint für das EDV-Systemhaus Gamma auch in geschäftlicher Hinsicht ganz in Ordnung zu sein. Davon überzeugte sich Stemwedes Bürgermeister Gerd Rybak im Rahmen seiner Betriebsbesuchs-Reihe. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Besuchen begleiteten ihn diesmal zahlreiche Ratsmitglieder sowie Birgit von Lochow, Leiterin des Fachbereiches Bauen, und Dieter Lange, Leiter des Fachbereiches Zentrale Dienste/Finanzen.
Die Politiker erlebten ein Unternehmen, dass sich im Laufe der Zeit langsam von einem Warenhandel immer mehr zu einem Dienstleister entwickelt. Steigende Umsätze bei fast gleichbleibenden Kosten, sinkende Warenumsätzen und ein wachsender Dienstleistungsgrad prägen das Firmenbild. Die Aufgabenfelder Handel und Dienstleistung halten sich derzeit die Waage.
Bei Gamma hat man sich darauf spezialisiert, komplette Netzwerke und komplexe Computersysteme zu betreuen. Die 29 Mitarbeiter installieren und betreuen unter anderem Server, Speichersysteme (SAN und NAS), IT-Endgeräte, Sicherheitslösungen, integrieren mobile Endgeräte (PDA oder Smartphone), Medientechnik und bieten diverse Softwarelösungen und Telefonanlagen.
"Wir sind gut durchgekommen"
Auch für die Gemeinde war das 1984 gegründete Unternehmen schon aktiv. Im Oktober 1986 richtete sich die Firma auf Informationstechnik eine, ehe sie 1989 an die Straße "Auf dem Placken" zog und sich dort bis 2004 räumlich stark ausweitete.
Knapp zehn Jahre nach der Jahrhundertwende begann Gamma, Smartboards zu verkaufen sowie mit dem Aufbau interner User-Help-Desks - einem Dienst, der zumeist für die Unterstützung von Anwendern, aber auch für Kundenanfragen in anderen Dienstleistungsbereichen zuständig ist. Hilfe gibt es per Telefon oder beispielsweise durch Fernwartung.
In der Wirtschaftskrise habe man zwar Kurzarbeit angemeldet, aber keine Arbeitsplätze abbauen müssen, erklärte Ey seinen Gästen. "Wir sind gut durchgekommen", sagte der Geschäftsführer, der auch Vorsitzender des "großen" Gewerbevereins Stemwede ist.
Seine 29 Mitarbeiter seien in 51 Funktionen tätig, das heißt, manche haben nicht nur ein Feld, das es zu beackern gilt. Anfang 2012 wolle das Unternehmen mit der Einstellung von zwei neuen technischen Auszubildenden die 30-Personen-Grenze knacken, erklärte Ey, der seine Gäste natürlich auch herumführte. Es ging unter anderem durch den Vertrieb, die Administrator-Abteilung, den Server-Raum sowie die "Chefetage".
Nach der Führung hatten die Mitarbeiter Sven Weifels (Thema: Netzwerk-Management), Katrin Lampe (Dokumenten-Management, Finanzbuchhaltung, Personalmanagement sowie Kostenrechnung und Controlling), Matthias Stashelm (Smartboard) und Sascha Zeisler (Web-Entwicklung) die Gelegenheit, die Besucher zu informieren.
Obwohl die Arbeit meist technischer Natur ist, ist Ey besonders auf eine soziale Komponente seiner Firma stolz, die auch das Problem des Fachkräftemangels behebt.
Der prozentuale Anteil der aktuellen Belegschaft, der zuvor bei Gamma ausgebildet wurde, beträgt 48,3 Prozent. "Von 29 Mitarbeitern sind 14 Eigengewächse", freute sich der Chef. Elf der 29 halten ihrer Firma bereits seit zehn Jahren die Treue. Sie scheint wirklich noch in Ordnung zu sein - die Welt "auf dem Placken".