Stemwede-Levern. Wenn der deutsche Markt nicht genügend Reserven für weiteres Wachstum bietet oder Produkte hier nicht hergestellt oder angebaut werden, führt auch für mittelständische Unternehmen der Region kein Weg am Im- und Export vorbei.
Über ihre Erfolgsstrategien berichteten jetzt die Geschäftsführer von Rila Feinkost-Importe (Levern), Harting (Espelkamp) und Schäferbarthold (Porta Westfalica) im Rahmen der IHK-Veranstaltung "Geschäfte im Ausland" in Levern.
"Im internationalen Geschäft sollte man sich immer auf Augenhöhe begegnen. Wichtig ist die Auswahl der richtigen Partner vor Ort", betonte Rila-Geschäftsführer Helmut Richter, dessen Unternehmen seit Firmengründung vom Spediteur zum Importeur und Produzenten mit stetiger Expansion avancierte. Als Gastgeber konnte Helmut Richter mehr als 40 Vertreter von am Auslandsgeschäft interessierten Unternehmen in seinem Restaurant Rotondo in Levern begrüßen.
"Wir gehen mit unseren Veranstaltungen gern auch ins Land", erklärt IHK-Referent Jens Heckeroth. Das sei eine gute Gelegenheit, im von Brakel bis Stemwede reichenden Kammerbezirk die Vielfalt der Region und der Unternehmen kennen zu lernen. Insgesamt verbreitete der IHK-Referent Aufbruchstimmung:
"Von den über 100.000 IHK-Mitgliedsunternehmen sind zurzeit zirka 4.250 international aktiv, davon etwa 2.000 mit einer eigenen Niederlassung oder Produktionsstätte im Ausland."
Bei ebenso vielen bestehe noch Entwicklungspotential, so Heckeroth. Das zeige sich auch daran, dass der Kreis Minden-Lübbecke mit einer Exportquote von 31,8 Prozent im ostwestfälischen Vergleich zwar einen guten dritten Platz belege, dem Land Nordrhein-Westfalen jedoch um ganze zehn Prozentpunkte hinterherhinke.
Seien Grundsatzfragen im Vorfeld nicht ausreichend geklärt worden, laufe das Engagement Gefahr zu scheitern, erklärt Harting-Geschäftsführer Sven Holtgrewe. Die nötige Zeit zur Vorbereitung des Unternehmens und vor allem des Personals gehört für den Harting-Mann zu den Erfolgsfaktoren.
Seit 1979 betreibt das Espelkamper Unternehmen eine konsequente Internationalisierung und verfügt mittlerweile über ein weltumspannendes Netzwerk aus Tochtergesellschaften, Vertretungen und Produktionsstätten.
Auch Dr. Christian Schäferbarthold, geschäftsführender Gesellschafter im gleichnamigen Unternehmen in Porta Westfalica, setzte einen klaren Schwerpunkt auf das richtige Personal.
Aus dem 1924 gegründeten Händler von Fahrzeugteilen, Motorradersatzteilen und Flugzeugpropellern hat sich ein Unternehmen entwickelt, das vom zentralen Standort im Kreis Minden-Lübbecke aus Kunden weltweit bedient.
In einem waren sich die drei Geschäftsführer der sämtlich familiengeführten Unternehmen einig: Ein erfolgreiches Auslandsengagement ohne die Freude am Fremden sei nicht möglich.