STOLZENAU/MINDEN

Ermittler verkaufen Täterauto mit unentdeckter Mordwaffe

Vater erschoss in Stolzenau seine 13-jährige Tochter

05.10.2012 | 06.10.2012, 15:22
In dieser Mindener Straße parkte der Wagen des Vater, der seine Tochter erschossen hatte. - © FOTO: TYLER LARKIN
In dieser Mindener Straße parkte der Wagen des Vater, der seine Tochter erschossen hatte. | © FOTO: TYLER LARKIN

Minden/Stolzenau (lni). Die Staatsanwaltschaft Verden hat das Fluchtfahrzeug eines mutmaßlichen Mörders einschließlich der darin nicht entdeckten Mordwaffe verkaufen lassen. Der Käufer habe die Waffe im Fahrzeug entdeckt, sagte am Freitag ein Sprecher der Ermittlungsbehörde. Das Auto war zuvor von der Polizei durchsucht worden.

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um das Auto eines 36-jährigen Vaters, der Ende vergangenen Jahres in Stolzenau (Landkreis Nienburg) seine 13 Jahre alte Tochter erschossen hatte. Der Mann ist seither untergetaucht.

Die Polizei hatte das Fluchtfahrzeug wenige Tage nach dem Verbrechen in Minden entdeckt. Bei der Durchsuchung hatten die Ermittler die Tatwaffe trotz des Einsatzes von Hunden nicht gefunden.

Erst der Käufer - ein Mann aus Nienburg - habe die Pistole entdeckt, sagte Oberstaatsanwalt Jann Scheerer. Das Fahrzeug war von einem Gerichtsvollzieher verkauft worden. Die Ermittlungsbehörden hatten Ende August mitgeteilt, dass die Tatwaffe entdeckt wurde, allerdings keine Angaben zum Fundort gemacht.

Der flüchtige Vater hatte die 13-jährige Souzan am 5. Dezember 2011 auf offener Straße erschossen. Ein halbes Jahr vor der Tat war das Mädchen wegen familiärer Spannungen mit Zustimmung des Jugendamtes in ein Heim gezogen. Auslöser des Verbrechens könnte das Vorhaben des Landkreis Nienburg gewesen sein, den Eltern das Sorgerecht zu entziehen.