Stemwede-Wehdem. Der Stemweder Berg war am vergangenen Wochenende wieder Anziehungspunkt für viele Goa-, Indie- und Trance-Fans. Internationale DJs legten für die gut 6.000 Besucher des Wonderland-Festivals auf. Drei Tage und zwei Nächte tanzten sie zu stampfenden Beats und wummernden Bässen.
Die Besucher kamen aber nicht nur wegen der Musik, sondern auch wegen des traumhaften Ambientes nach Wehdem. Die Veranstalter hatten die Waldlichtung mit den zwei Bühnen bunt dekoriert. Farbige Bänder hingen in den Ästen, als die Sonne unterging, tauchte eine Lichtershow die Bäume in bunte Farben und verwandelte die Lichtung in einen Zauberwald. Am späten Samstagabend illuminierte ein Feuerwerk das Himmelszelt.
Vom Geheimtipp zum internationalen Festival
Die Zeiten, als das "Wonderland" noch ein Geheimtipp der Goa-Szene war, sind längst vorbei. Seit den Anfängen im Jahr 1997 hat sich die Waldfrieden-Veranstaltung zum etablierten Festival entwickelt. Fans vor allem aus dem norddeutschen Raum, Belgien und den Niederlanden pilgern inzwischen in jedem Jahr nach Wehdem. Rund 6.000 waren es nach Schätzungen der Polizei an diesem Wochenende, die auf den weitläufigen Wiesen am Waldrand ihre Zelte aufschlugen. Die Veranstalter sprachen von rund 10.000 Besuchern.
Sie alle tanzten barfuß im feinen Sand zu den stampfenden Beats und wummernden Bässen von Psychedelic Trance, indischem Elektro-Pop, Psytrance und Goa. In der Szene bekannte Größen wie DJ "Lufttrockner", "Phaxe" aus Schweden oder "E-Clip" aus Serbien zeigten ihr Können an den Reglern. Doch bevor die teils harten, teils sphärischen Klänge durch den Stemweder Berg hallten, erklang zunächst in Stemweder Gefilden durchaus vertraute Musik. Der Wehdemer Spielmannszug hat mittlerweile traditionell die Ehre, das Festival zu eröffnen.
Viele Festival-Besucher hatten sich mit ihrem eigenen Erscheinungsbild dem Ambiente angepasst und wandelten zum Teil in fantasievollen Kostümen über das Gelände. Farbenfroh war die Kleidung bei fast allen. Die Besucher waren zwar vorwiegend jüngeren Semesters, aber auch zahlreiche Alt-Hippies hatten wieder den Weg nach Wehdem gefunden.
Abseits der Bühnen boten diverse Händler Räucherstäbchen und Dekorationen, Filzhüte, T-Shirts und "Aladin"-Hosen an. Das kulinarische Angebot trug mit vegetarischen Gerichten, deftigen Bratkartoffeln, Obst und Crèpes zur Stärkung der feierlustigen Menge bei, indische Tees und Joghurtgetränke komplettierten das Angebot.
Weil anders als im Vorjahr dieses Mal auch das Wetter mitspielte, waren die Wonderland-Organisatoren um Oliver Hollwede mit dem Verlauf der Veranstaltung rundum zufrieden. "Es hat ein paar kleine organisatorische Pannen gegeben, aber keine großen Probleme."