
Lübbecke. Es wird kuschelig in der Turnhalle von Stockhausen: Farbenfrohe Steppdecken, Kissen und Taschen sollen schon bald das Innere des Gebäudes an der Blasheimer Straße 24 schmücken. Jedes Stück ist ein kunstvoller Zusammenschnitt aus bedruckten Stoffen und Farben. Quilts nennt man diese Flickdecken. Zwei Jahren sind seit der letzten Ausstellung dieser Art vergangenen. Zwei Jahre, die die Mitglieder der Courthouse Quilter bestens genutzt haben.
"Wir haben an vielen neuen Stücken gearbeitet", erzählt Heike Blank. "Schließlich wollen wir für jeden Besucher etwas dabei haben." Wir, das sind die 21 Mitglieder der Courthouse Quilters, die seit rund neun Jahren gemeinsam quilten. Beim Quilten, zu Deutsch "steppen", entstehen aus vielen einzelnen Stoffstücken bunte Kunstwerke in allen Formen und Größen. Während das Quilten in den USA eine lange Tradition hat ( Info), ist dieses Kunsthandwerk in Deutschland noch relativ unbekannt. Das wollen Heike Blank und ihre Freundinnen ändern.
Am Samstag, 11. August, von 11 Uhr bis 18 Uhr und am Sonntag, 12. August, von 10 Uhr bis 18 Uhr präsentieren sie nicht nur ihre Arbeiten. "Wir wollen den Leuten zeigen wie wir arbeiten und das Quilten gar nicht so schwer ist", verrät Blank. Wer dabei auf den Geschmack kommt, kann sich beim Bücherflohmarkt mit der nötigen Fachliteratur eindecken und im Ausstellungs-Shop das Handwerkszeug und Stoffe kaufen.
Außerdem dürfen Besucher ihre eigenen Quilts mitbringen. "Das nennt sich in Amerika Show and Tell", weiß Heike Blank. Dabei kommen viele Quilterinnen zusammen um ihre Quilts zu zeigen und die Entstehungsgeschichte zu erzählen. "Das ist immer sehr spannend und anregend", findet Wibke Erhorn. Zu kaufen gibt es keine Quilts. "In den Sachen steckt so viel Arbeit und Herzblut, dass macht sie unbezahlbar." Während der diesjährigen Ausstellung wird jedoch ein Quilt für einen guten Zweck verlost.
Ein ganzes Wochenende lang haben die Quilterinnen an der farbenfrohen Steppdecke gearbeitet. "Jede hat einen Block genäht und hinterher wurden alle Stücke zusammengefügt", erzählt Wiebke Lünnemann. Anschließend ging der Quilt auf eine lange Reise: In Amerika wurde er maschinell gequiltet. "Dadurch hat er das typische Steppmuster erhalten", ergänzt Elisabeth Shields, die die Decke mit in die Staaten nahm. Am zweiten Augustwochenende wird der Quilt zugunsten des Lübbecker Hospizes verlost. "Wir möchten, dass das Geld einer Einrichtung vor Ort zugute kommt", erklärt Blank. So sei die Wahl auf das Hospiz gefallen. Die Lose gibt es ab kommender Woche in der Bücherstube und bei den Mitgliedern der Courthouse Quilters sowie während der Ausstellung.