Minden. Einem 28-jährigen Mindener wirft die Polizei mindestens 70 Straftaten vor. Seit Anfang der Woche sitzt er in Untersuchungshaft. Beamte der Mindener Wache hatte ihn am Sonntag an der Besselstraße festgenommen. Der Mann soll in den vergangenen Wochen und Monaten in Minden in Wohnungen, Keller, Rohbauten, Baustellen, Garagen und Gartenhäuser eingebrochen sein. Auch Autoaufbrüche und andere Diebstähle lasten die Ermittler ihm an.
Sein Hauptarbeitsgebiet soll er in einem Radius von zwei Kilometern rund um seinen Wohnort im Innenstadtbereich gehabt haben. Bei der Auswahl des Diebesgutes zeigte sich der Mann keineswegs wählerisch, heißt es im Polizeibericht: "Er stahl, was ihm in die Hände geriet."
Dazu zählten Metall- und Schrottteile, Kupferdachrinnen und Kabel. Auch Werkzeuge wie Bohrmaschinen, Sägen und Akku-Schrauber zählten zur Beute. Außerdem entwendete er Fahrräder, Navigationsgeräte, Radios, Fernseher, Laptops, Computer, Handys, Bargeld sowie EC-Karten. Der Gesamtwert dürfte sich auf mindestens 20.000 Euro belaufen. Damit finanzierte der junge Mann neben seinem Lebensunterhalt auch seinen Drogenkonsum.
Am Sonntagmorgen überprüfte eine Streife den polizeibekannten 28-Jährigen. Dabei fanden sie bei ihm einen I-Pod und einen Akku-Schrauber. Schnell war geklärt, dass die Gegenstände aus einem Kellereinbruch und einem Autoaufbruch stammten. Nicht zum ersten Mal verbrachte der 28-Jährige eine Nacht im Polizeigewahrsam. Bei seiner Vernehmung gab er die aktuellen Taten zu.
Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler noch weitere Gegenstände, die aus Einbrüchen stammen dürften und noch nicht zugeordnet werden konnten. Dazu zählen ein Flachbildschirm der Marke Thomson, ein Werkzeugkoffer der Firma Würth sowie ein Akku-Schrauber des Herstellers Makita. Aber auch die Eigentümer einer Stichsäge (Kress), einer Bohrmaschine (Bosch) und eines Bohrhammers (AEG) sowie verschiedener D-Mark Münzen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Da keine ausreichenden Haftgründe vorlagen, musste die Polizei den Mann zunächst wieder laufen lassen. Am Montag setzte dann auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld ein Haftrichter dem Treiben des mutmaßlichen Seriendiebs ein Ende.