Espelkamp-Gestringen. (nw/Kas). Schlagzeuglehrer Andreas Kupfer hatte kürzlich zum zweiten Gestringer Trommeltag ins Musikhaus Lohmeier eingeladen. Nach wochenlanger Vorbereitung wollten 17 von insgesamt 25 Schülern ihr Können zeigen, schließlich wollen Eltern, Geschwister und Großeltern ab und an ein kleines Zwischenergebnis über den Leistungsstand der Schüler bekommen.
Sie wurden nicht enttäuscht, alle zeigten sich voll konzentriert und überzeugend am Drumset. Wie schon beim ersten Trommeltag im vergangenen Jahr spielten die kleinen und großen Schüler im Alter zwischen 9 und 30 Jahren jeweils zu einem ihrer Lieblingsstücke.
Der Unterschied in der Präsentation ist, dass der Schüler parallel zur CD spielt, das Publikum hört also gleichzeitig die Originalaufnahme und die echt gespielten Drums des Schülers. Dieses professionelle Konzept, davon ist Lehrer Andreas Kupfer überzeugt, schult am besten das musikalische Gehör und Gedächtnis der Schüler.
Insgesamt etwa 60 Zuhörer konnten sich, bestens versorgt mit Gehörschutz, Kaffee und Fingerfood (Danke an alle Eltern für das leckere Essen! ), Klassiker von Queen oder Lenny Kravitz bis hin zu moderneren Songs aus den aktuellen Charts von Linkin Park oder Olly Murrs in beträchtlicher Lautstärke anhören, im Mittelpunkt natürlich die parallel gespielten Drums der jungen Musiker.
Andreas Kupfer, der selber jahrelang genau nach diesem Konzept unter anderem auf der Frankfurter Musikmesse Schlagzeuge vorgeführt hat, moderierte, gespickt mit Anekdoten über seine Schüler und Songs, locker durchs Programm. Besonders stolz war er auf seine beiden Mädels, Finja Rabenort und Jana Bredenkötter, die bewiesen, dass Trommeln keineswegs eine Männerdomäne ist.
Der Trommellehrer, der seit 1999 festes Mitglied der Ina Deter Band ("Neue Männer braucht das Land") ist, freut sich auf jeden Fall auf das nächste Mal und überlegt wegen der durchweg positiven Resonanz aller Beteiligten aus der internen Veranstaltung eine öffentliche zu machen, legt aber Wert darauf, dass es sich nicht um einen Wettbewerb handelt.
Hier das Programm im Überblick:
Los gings mit Henrik Winkelmann mit Maroon 5 "Payphone", nicht einfach, viele Breaks und ein verzwickter Groove im Strophenteil;
Matteo Kellen mit Seeeds - "Molotov", ein Killertempo im 2/4 Takt, unangenehm zu spielen;
Keanu Reimler mit Plan B - "she said", schwerer shuffle am Anfang, abgelöst von einem hart gespielten 4/4;
Ferdinand Jobusch, Green Day - "Boulevard of Broken Dreams", klassischer langsamer Groove, nicht einfach;
Finja Rabenort mit Queens - "we will rock you", voller Konzentration auf den Stadionklassiker;
Nicolas Weimer mit Adele - "rolling in the deep", soulige Nummer mit viel dramatischem Aufbau;
Marc Lohmeier mit den Beatsteaks - "access Adrenalin", hart zu spielende Punkrocknummer;
Sebastian Hilker mit Robby Williams - "Bodies", extrem verschachtelter Groove mit vielen Breaks;
Mortimer Lückingsmeier mit Olly Murrs - "my heart skips a beat", klassische Soulgroove mit ungewöhnlicher Bassdrum;
Mika Möhle mit Linkin Park - "waiting for the end", langsam und hart gespielt, sehr schwer;
Daniel Oberländer mit Lenny Kravitzs - "fly away", 16tel Hi Hat ohne Pausen, volle Konzentration;
Phillip Freitag mit Smashmouths - "Allstar", Hip Hop Beats gepaart mit Heavy Soul;
Matthias Trampe mit System of a Down - "lonely day", langsamer aber hart gespielter Bluesrock;
Florian Kläs mit Queen - "another one bites the dust", Rock Klassiker mit Disco Beat;
Ole Veerhoff mit Deichkind - "Leider geil", vertrackte Bassdrum und gemeine Breaks von den Nordlichtern;
Max Wunderlich mit Ich & Ich - "Plaster", toller Maschinenbeat;
Jana Bredenkötter mit UxMishi - "Yume no Hana", Wahnsinns Song im Killertempo von den japanischen Mangagöttern.